„Die großen Observatorien auf der Erde werden immer leistungsfähiger. Doch die grössten Fortschritte hatte in den letzten Jahren wohl die Amateurastronomie zu verzeichnen; ... dabei bieten schon relativ kleine Teleskope zuvor ungeahnte Möglichkeiten ..."
("Das Weltall, Tag für Tag", J. Bonnell, R. Nemiroff, 2006 )

Beachten: Ich interessiere mich für Astronomie, nicht für Astrologie. Astronomie (griechisch  ἀστρονομία ástronomía „Beobachtung der Sterne“, von ἄστρον ástron „Stern“ und νόμος nómos „Gesetz“) bezeichnet die Untersuchung des Universums mit Hilfe naturwissenschaftlicher Mitteln. Astrologie dagegen ist eine Pseudowissenschaft, die versucht Anhand von Sternzeichen und Planetenkonstellationen Charaktereigenschaften zu erklären und Zukunftsdeutungen zu praktizieren. Meiner Meinung nach absoluter Humbug also. Bitte nicht verwechseln. Wer sein Horoskop von mir haben will, den verweise ich auf die Zeitung mit den vier großen Buchstaben.

„Keine Wissenschaft imponiert die Menge so sehr wie die Astronomie"
(Arthur Schopenhauer, 1788-1860)

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LICHTVERSCHMUTZUNG = UMWELTVERSCHMUTZUNG! 


Lichtverschmutzung, deutlich sind die Industrieballungsräume zu erkennen
Foto: NASA

Eine von der breiten Bevölkerung nicht nur akzeptierte sondern auch immer mehr aktiv betriebene Umweltverschmutzung ist die Lichtverschmutzung, bekannt auch als Lichtsmog. Damit ist die Verschmutzung der natürlichen Dunkelheit durch künstliche Beleuchtung, vor allem die unkontrolliert nach oben abstrahlende, gemeint. In den letzten zwanzig Jahren bilden nicht nur die großen Städte immer hellere Lichtglocken, sondern auch kleine Städte und Dörfer haben das Bedürfnis, durch Hochleistungsstrahler angestrahlte Kirchtürme solche Glocken zu bilden. Und nicht nur solche unnütze und teure Lichtemissionen sind an der Lichtverschmutzung schuld, auch die sog. Lichtkunst, die immer mehr Bauherren für ihre Häuser entdecken machen die Nacht immer mehr zum Tag. Das öffentliche Bewusstsein, das Lichtverschmutzung ECHTE Umweltverschmutzung ist, hat selbst die Leute noch nicht erreicht, die am helllichten Tage für die Rettung von Fröschen und Feldhamstern demonstrieren. Pflanzen werden durch eine künstlich aufgehellte Umgebung in ihrem Wachstumszyklus beeinflusst, die verbreiteten weißen Lichtquellen mit hohem Blauanteil im Spektrum stellen ein erhebliches Problem für die Navigation oder Orientierung nachtaktiver Insekten und auch für Zugvögel dar. Die Auswirkung auf den Tag-Nacht-Zyklus des Menschen ist wissenschaftlich bewiesen.


Sternhimmel in der Großstadt und auf dem Land, Sternbild Stier
Foto: NASA


Sternbild des Orion, links mit einem Teleskop in dunkler Nacht, 
rechts unter einer Lichtglocke einer Stadt aufgenommen.
Foto: Jeremy Stanley


Die Abwesenheit eines wirklich dunklen Nachthimmels beeinträchtigt im besonderen Maße die astronomische Beobachtung und Forschung. Über einer hell erleuchteten Stadt sind mit bloßem Auge in der Regel nur noch wenige sehr helle Sterne zu sehen. Ausgedehnte lichtschwächere Objekte wie die Milchstraße, die Gr. und die Kl. Magellansche Wolke, die Andromedagalaxie oder den berühmten Großen Orionnebel kennen viele Menschen nur noch aus der Erzählung. In einer Studie in der Schweiz wurde bekannt- gegeben, dass man Sterne nur noch bis zu Grenzgröße von 4 mag sieht, anstatt bis 6 mag.

Die Zahl der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne liegt zumeist bei nur noch 200 bis 500, in Innenstädten sogar nur bei einigen Dutzend, während sie früher generell – heute nur noch in sehr dunklen Gegenden – bei bis zu 2500 lag. Sternwarten, die noch im letzten Jahrhundert in manchen Großstädten in Betrieb waren, mussten mittlerweile den wissenschaftlichen Betrieb einstellen oder an abgelegene Orte verlagert werden.

 

ALLGEMEINES 

Seit langer Zeit interessiere ich mich für den Sternenhimmel. Anfangs konnte ich meinen Wissenshunger  nur durch Bildbände und Bücher stillen, später erwarb ich dann mein erstes Teleskop, ein BRESSER Venus. Das war ein Spiegelteleskop Newtonscher Bauart, mit einem 76mm Hauptspiegel, einer Brennweite von 700mm (also einem Öffnungsverhältnis f/9.2). Das war für den Anfang gar nicht schlecht und hat mir auch viel Spaß gebracht. Leider hatte es nur eine einfache azimutale Montierung, so dass eine professionellere Nutzung damit nicht möglich ist. Da ich mit der Firma BRESSER sehr gute Erfahrungen gemacht habe und die Firma auch in einer Nachbarstadt ansässig ist, habe ich mich wieder für ein Modell dieser Marke entschieden. Diesmal wurde es ein BRESSER Pluto/S, das ich im Laufe der Jahre durch weiteres Zubehör immer mehr erweitert habe. Meine Teleskope sind ein MEADE DS-2080 AT-LNT-Refraktor und ein MEADE DS-2130 AT-LNT- Reflektor jeweils mit computergesteuerter Montierung.


Foto: Michael Kleerbaum


Das A und O ist natürlich die Optik. Die beim BRESSER Pluto/S vom Hersteller beigelegten Okulare sind auf die Dauer nicht wirklich vorteilhaft. Deshalb habe ich diese recht schnell durch hochwertigere Modelle ersetzt. Wichtig ist auch, dass der Hauptspiegel, der Fangspiegel und der Okularauszug exakt aufeinander eingestellt und ausgerichtet sind. Man kann das selber machen, aber mir ist das ehrlich gesagt viel zu frickelig. Ich habe einen Bekannten, der macht mir das zweimal im Jahr mit Hilfe eines Laser-Kollimators (Justierlaser).

Auch die Amateurastronomie hat sich in den letzten Jahren in viele Unterzweige gesplittet. Ich persönlich betreibe hauptsächlich die visuelle Beobachtung des Nachthimmels mit Schwerpunkt auf Planetenbeobachtung. So langsam rutsche ich allerdings auch in die Videoastronomie herein. In den Wintermonaten werde ich mich auch stärker mit der Digital-Astrophotographie beschäftigen.


Foto: Michael Kleerbaum


Eine typische Exkursion beginne ich, je nach vorhandener Freizeit, ein paar Tage vor dem geplanten Außeneinsatz am heimischen PC, in dem ich mir für den geplanten Beobachtungszeitraum und -ort den Nachthimmel darstellen lasse und abspeichere. Das hilft dabei, sich vor Ort am Sternenhimmel schnell zurechtzufinden. Für Planeten ist das nicht unbedingt nötig, bedingt durch die Ekliptik kann man Planeten recht gut lokalisieren. Und der Mond ist ja eh unübersehbar.

Dann baue ich zuhause das gewählt Teleskop ab und packe die Einzelteile und das benötigte Zubehör schon mal ein. In der Nacht der Beobachtung packe ich alles ins Auto und fahre weit weg in die Pampa, möglichst weit weg von jeglicher Lichtverschmutzung. Der Östricher Bruch auf der Grenze zu Marbeck oder die Üfter Mark eignen sich recht gut dafür, solange man nicht in Richtung des in Licht gehüllten Erler Kirchturms schaut.

Dort baue ich im Licht einer normalen Taschenlampe alles auf und richte das Teleskop exakt auf den Standort ein. Meistens direkt neben dem Auto (das ich als Stromquelle missbrauche). Wenn alles bereit ist, mache ich alles Licht aus und warte 20-30 Minuten ab bis sich die richtige Nachtsicht eingestellt hat. Viele Stadtleute können es nicht glauben, wie viel mehr sie am Sternenhimmel mit bloßem Auge erkennen können, wenn sie mal mit offenen Augen eine halbe Stunde in die Dunkelheit geschaut haben. Das A und O ist eine gute Nachtsicht. Deshalb verwende ich nach dem Ausschalten der Taschenlampe auch nur noch eine Taschenlampe mit wenigen roten LEDs, oder dunkelrote chemische Lightsticks. Da nicht alle Programme einen eingebauten Nachtsichtmodus anbieten, überziehe ich den Notebook-Bildschirm schon zuhause mit einer selbsthaftenden durchsichtigen roten Folie. Das gleiche mache ich auch mit dem PDA. Weißes Licht zerstört die einmal gewonnene Nachtsicht sofort wieder, da sich die weit geöffnete Pupille sofort wieder auf Stecknadelkopfgröße zusammenzieht. Bei rotem Licht bleibt die Pupille weit offen, es kann also maximales Licht eingesammelt werden. Obwohl ich selber lange Raucher war müssen sich die Raucher, die mich begleiten wollen, aus diesem Grunde solange die Exkursion dauert ihre Zigaretten verkneifen.

 

Foto: Michael Kleerbaum

Foto: Michael Kleerbaum

 

„Die Sterne jenseits des Saturn müssen unzählige Sonnenwelten oder Zentralfeuer sein, die ihrerseits von Planeten umkreist werden, die für uns unsichtbar sind"
(Giordano Bruno, 1584!).

 

MEINE TELESKOPE 

Zurzeit habe ich drei Teleskope in zwei verschiedenen Bauarten.  Das BRESSER Pluto/S  und das MEADE DS-2130 AT-LNT sind sog.  Newton-Reflektoren, also Spiegelteleskope newtonscher Bauart. Das Pluto/S hat eine mechanische, motorisierte parallaktischen Montierung und einen motorisiertem Okularauszug während das MEADE DS-2130 über eine computergesteuerte azimutalen Montierung samt computerunterstützer GoTo-Steuerung verfügt. Das MEADE DS-2080 AT-LNT ist ein Kepler-Refraktor, also ein Linsenteleskop keplerscher Bauart mit einer computergesteuerten azimutalen Montierung samt computerunterstützer GoTo-Steuerung.

Vereinfacht kann man sagen: Das BRESSER ist ein mechanisch aufwendiges Teleskop, das durch die Mechanik der Montierung und der exakten Motorisierung der Stundenachse in der Lage ist, manuell per Hand eingestellte astronomische Objekte (Planeten, Monde, Sterne etc.) unter Berücksichtigung der Himmelsmechanik selbstständig im Fokus zu behalten. Die zu beobachtenden Objekte sind allerdings selbstständig am Himmel zu finden und das Teleskop ist zu Beginn sorgfältig nach Norden und absolut waagerecht aufzustellen.

Die beiden  MEADE sind mechanisch simplere Teleskope, die aber durch die computerisierte Steuerung auch in der Lage sind, Objekte am Himmel eigenständig nachzuführen. Durch die vollkommene Computersteuerung gestaltet sich selbst der Aufbau denkbar einfach. Die Teleskope besitzen ein LNT-Modul (LNT=Level-North-Technologie). Man stellt sie einfach irgendwo hin und schaltet sie ein. Alles andere machen die Teleskope fast komplett automatisch. Außerdem kann ich diese Teleskope auch an mein Netbook anschließen um sie von meiner Astronomiesoftware aus zu steuern und/oder Fotos aufzunehmen.

 

„Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: Die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft werden wir fertig."
(Wernher von Braun, 1912-1977)

 

BRESSER Pluto/S Exklusiv Line 

Marke

BRESSER 
BRESSER Pluto/S 45-42000

A
Tubus  -  B Optik
C Montierung  -  D Gegengewichte
E Dreibein (Stativ)
Foto: Michael Kleerbaum

Modell Pluto/S Exklusiv Line
Modell-Nummer 45-42000
Baujahr 1999
Optische Bauart Newton Spiegelteleskop (Reflektor)
Hauptspiegel 114mm Durchmesser
Brennweite 500mm
Öffnungsverhältnis f/4.4
Tubus Aluminium, außen lackiert, innen matt geschwärzt
Montierung EQ2 = Parallaktisch (Äquatorial) + DK-V Stundenachsenmotor (Nachführung) mit Kabelfernbedienung
Okularauszug 31.7mm Durchmesser entspr. 1.25" + Motor für den Okularauszug mit Kabelfernbedienung
Sucherfernrohr 5x24 + LED-Sucher
Auflösungsvermögen 1.0" = 1 Bogensekunden
Visuelle stellare
Grenzgröße
12.4 mag
Gegengewichte 1x 5kg, 1x2.5kg

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1 Drehgelenk mit 360°-Einteilung  -  2 Motor zur automatischen Nachführung (Automatischer Ausgleich der Erdrotation, das angepeilte Objekt wird automatisch verfolgt, indem der Tubus immer darauf ausgerichtet bleibt.)  -  3 Anschluss für die Kabelfernbedienung  -  4 Manuelle Feineinstellung der Deklinationsachse  -  5 Skala für die Rektazensions-Einstellung  -  6 Anschluss der automatischen Nachführung an die Stundenachse  -  7 Manuelle Feineinstellung der Stundenachse  -  8 Kupplung zum ein- und auskuppeln der automatischen Nachführung  -  9 Tubus und Tubushalter  -  10 Gegengewichtsstange
Foto: Michael Kleerbaum


2 Motor zur automatischen Nachführung (Automatischer Ausgleich der Erdrotation, das angepeilte Objekt wird automatisch verfolgt, indem der Tubus immer darauf ausgerichtet bleibt.)  -  5 Skala für die Rektazensions-Einstellung  -  7 Manuelle Feineinstellung der Stundenachse  -  8 Kupplung zum ein- und auskuppeln der automatischen Nachführung  -  9 Tubus und Tubushalter  -  10 Gegengewichtsstange  -  11 Skala der Deklinationsachse  -  12 Fixierschraube der Deklinationsachse  -  13 Fixierschraube der Tubus-Aufnahme der Montierung  -  14 Fixierschraube der Stundenachse
Foto: Michael Kleerbaum

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1 Drehgelenk mit 360°-Einteilung  -  4 Manuelle Feineinstellung der Deklinationsachse  -  5 Skala für die Rektazensions-Einstellung  -  7 Manuelle Feineinstellung der Stundenachse  -  9 Tubus und Tubushalter  -  10 Gegengewichtsstange  -  11 Gegengewicht  -  15 Kompass (Ölgelagert)  -  16 Skala der Latitude-Achse  -  17 Fixierschraube der Latitude-Achse  -  18 Einstellschraube der Latitude-Achse
Foto: Michael Kleerbaum

2 Motor zur automatischen Nachführung  -  4 Manuelle Feineinstellung der Deklinationsachse  -  5 Skala für die Rektazensions-Einstellung  -  7 Manuelle Feineinstellung der Stundenachse  -  9 Tubus und Tubushalter -  11 Skala der Deklinationsachse  -  12 Fixierschraube der Deklinationsachse  -  14 Fixierschraube der Stundenachse  -  16 Skala der Latitude-Achse  -  19 Tubusschelle  -  20 Kabel des Video-Okulars und der Fernbedienung für den Okularauszugsmotor
Foto: Michael Kleerbaum

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4 Manuelle Feineinstellung der Deklinationsachse  -  9 Tubus und Tubushalter  -  19 Tubusschelle  -  21 Video-Okular  -  22 Barlow-Linse  -  23 Okularauszug  -  24 LED-Sucher  -  25 Sucherfernrohr  -  26 Staubschutzkappe und Sonnenblende  -  27 Motor für die Feineinstellung des Okularauszuges (Scharfeinstellung), die Schraube zur manuellen Einstellung ist verdeckt. Der kleine Knopf ist die Kupplung
Foto: Michael Kleerbaum

19 Tubusschelle  -  24 LED-Sucher  -  25 Sucherfernrohr  -  26 Staubschutzkappe und Sonnenblende  -  28 Fixierung des Sucherfernrohrs  -  29 Einstellschrauben für das Sucherfernrohr  -  30 Scharfstellung und Justierung Fadenkreuz (Staubschutzkappe)  -  31 Justierung des LED-Suchers  -  32 Okularflansch  -  33 Okularauszug
Foto: Michael Kleerbaum

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Bresser Pluto/S

   

39 Fernbedienung für die automatische Nachführung der Stundenachse  -  40 Batterietasche für die unabhängige Stromversorgung  -  41 Dreibein  -  42 Dreibeinstabilisierung mit Zubehörablage
Foto: Michael Kleerbaum

Darstellung der Funktionsweise eine Spiegelteleskops Newtonscher Bauweise: Das Licht wird durch die Tubusöffnung eingelassen, trifft hinten im Tubus auf den Hauptspiegel, wird von dem konzentriert auf den Fangspiegel vorne geworfen und von diesem in den Okularauszug und das Okular geleitet.
Grafik: Bresser

 

„Die Tatsache, dass man etwas über den Himmel weiß, ändert an seinem Zauber nichts."
(Harald Lesch, "Die Welt" 17.3.2009)

 

TIPPS UND HINWEISE FÜR PARALLAKTISCHE MONTIERUNGEN (PLUTO/S) 

Unerlässlich ist ein stabil hingestelltes Teleskop. Die Beine des Stativs sollten also maximal gespreizt werden. Die Montierung muss dabei zwingend in  waagerechte Position gebracht werden. Danach stellt man das Stativ mit der Montierung so auf, das die Polachse der Montierung nach Norden zum Polarstern zeigt. Dazu nimmt man am besten einen Kompass. Nachdem man das Dreibein-Stativ noch in die bequemste Höhe gebracht hat zieht man jetzt alle Feststellschrauben des Stativs fest an. Als nächstes montiert man die Tubus- halterung, die flexiblen Feineinstellungswellen und die Nachführelektronik an die Montierung an. Jetzt ist es an der Zeit, den Tubus lose in die Tubusschellen zu legen, diese werden aber noch nicht festgezogen. Vorher wurden schon alle Anbauteile wie Sucherfernrohr, LED-Sucher, Okularauzugsmotor und Okular an den Tubus angebracht. Der nächste Schritt ist die Ausbalancierung des Teleskops. Das heißt das die Deklination- und die Stundenachse werden für einen exakten und leichtgängigen Betrieb eingestellt. Dazu wird die Fixierschraube der Stundenachse gelöst und der Tubus und die Gegengewichtsstange werden in eine waagerechte Position gebracht.  Durch Verschieben der Gegengewichte auf der Gewichtsstange wird das Teleskop nun ausbalanciert,  so das Gegengewichte und Tubus von alleine in der Waage bleiben. Danach wird die Fixierschraube der Stundenachse wieder festgezogen. Die Deklinationsachse wird dadurch ausbalanciert, in dem der Tubus so lange in den noch nicht festgezogenen Tubusschellen nach vorne oder hinten bewegt wird, bis er von alleine in der Waage bleibt. Jetzt erst werden die Tubusschellen angezogen und natürlich darf das Feststellen der Fixierschraube der Deklinationsachse nicht vergessen werden. Nachdem das Teleskop jetzt ausbalanciert und in Richtung Norden ausgerichtet ist folgen diese Arbeitsschritte: Die Pohlhöhe muss auf den Standort des Teleskops eingestellt werden. Dazu wird die Fixierschraube der Latitude-Achse gelöst und die Montierung auf den Breitengrad des Standorts eingestellt. (In Erle ist es der 52. Breitengrad). Das ganze wird wieder mit der entsprechenden Fixierschraube fixiert. Durch das Öffnen und Schließen der Fixierschrauben für die Deklinationsachse wird eben die Deklinationsachse nun auf 90° eingestellt. Fertig: Das Teleskop ist nur exakt parallel zur Erdachse ausgerichtet und nur so kann die manuelle oder elektronische Nachführung funktionieren, das heißt, das ein einmal angepeiltes Objekt durch Betätigung der Stundenachse immer im Blickfeld bleibt, da die Erddrehung ausgeglichen wird. Noch ein Tipp zum Schluss: Teleskope sind empfindliche Geräte und reagieren auf Temperaturschwankungen empfindlich. Beste Beobachtungsergebnisse erhält man, wenn man sämtliche Teile sich erst mal in Ruhe der Außentemperatur anpassen lässt.

Helle Objekte: Man öffnet die dafür nötigen Fixierungsschrauben der Montierung und peilt das Objekt entlang des Tubus grob an. Ich benutze dafür meinen LED-Sucher. Der projiziert  einen hellen roten Punkt in das Sichtfeld als Peilhilfe. Danach versucht man, durch Lageänderung des Tubus mit der Hand das Objekt in das Sucherfernrohr zu bekommen. Meines hat ein Fadenkreuz, mit dem man das relativ genau machen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass beide Sucher exakt auf parallel zum Tubus eingestellt sind. Jetzt wechselt man vom Sucherfernrohr zum Okularauszug, in dem schon das Okular mit der kleinsten Auflösung fixiert ist. Bei gut justierten Sucherfernrohren müsste das Objekt jetzt mittig zu sehen sein. Das ist in meinem Falle der Zeitpunkt, indem ich die elektronische Nachführung einschalte so dass sich das Objekt nicht durch die Erdbewegung aus dem Fokus läuft (Wie schnell sich die Erde bewegt erkennt man erst, wenn man ein Objekt am Himmel  durch ein Teleskop betrachtet!

Lichtschwache Objekte, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind: Um diese Objekte zu finden sollte man ein helles Objekt nach der obigen Methode anpeilen, z.B. einen Planeten oder den Nordstern. Dann nimmt man sich seinen Laptop mit dem Astronomieprogramm oder die vorher zu Hause ausgedruckte Sternenkarte zur Hand und sucht sich markante Sterne oder andere Himmelsobjekte neben dem angepeilten aus. Und dann wieder daneben eins und so weiter. Durch diese Starhopping gelangt man dann in die Nähe des lichtschwachen Objektes. Durch Veränderungen der Helligkeit oder sog. Geisterbilder kann man sich dann immer feiner herantasten, bis man das Objekt dann gefangen hat.

Egal mit welcher Methode man sein gesuchtes Objekt gefunden hat, man muss das die Optik noch scharf stellen. Durch das manuelle drehen an dem Rad, mit dem man den Okularauszug bewegt (Dadurch stellt man scharf) kann man aber das ganze wieder etwas verwackeln. Schöner und völlig ohne Wackeln mache ich das mit meinem motorisierten Okularauszug. Außerdem bin ich damit in der Lage, die Schärfe noch genauer einzustellen als es mit der Hand möglich wäre. Wichtig zu wissen ist auch, dass man die Orientierung des Teleskops durch den Durchgang der Sterne bei einer nicht nachgeführten Montierung bestimmen kann. Sterne verlassen das Gesichtsfeld des Okulars grundsätzlich Richtung Westen, neue Sterne erscheinen grundsätzlich aus Osten. Norden ist immer in Richtung des Polarsterns, Süden entgegengesetzt.

 

„Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen,
Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen."

(Galileo Galilei)

 

MEADE DS-2080 AT LNT 

Marke MEADE
MEADE DS-2080 AT LNT

A Tubus  -  B Optik  -  C Montierung
D LNT-Modul  -  E Dreibein (Stativ)
F AutoStar Computer
Foto: Michael Kleerbaum
Modell DS-2080 AT LNT
Modell-Nummer 01-02082
Baujahr 2009
Optische Bauart Achromatisches Linsenteleskop (Refraktor)
Objektiv-
durchmesser
80mm Durchmesser
Brennweite 800mm
Öffnungsverhältnis f/10
Tubus Aluminium, außen lackiert, innen matt geschwärzt
Montierung Azimutal mit computergesteuerter motorisierter #495-GoTo-Steuerung und Nachführung
Okularauszug 31.7mm Durchmesser entspr. 1.25"
Sucherfernrohr RedDot Viewfinder mit LNT-Technologie
Auflösungs-
vermögen
1.44"  Bogensekunden
Visuelle stellare Grenzgröße 11.3 mag
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1 Objektträger und Halter für die Autostar-Bedienung  -  2 Bedienung für den Autostar GoTo-Computer
Foto: Michael Kleerbaum

3 Teil der Ein-Arm-Gabelmontierung: Azimutale Achse  -  4 Anschlüsse für die Autostar-Bedienung, das LNT-Modul, den PC, Powerschalter und Status-LED  -  5 Der Arm der einarmigen Gabelmontierung
Foto: Michael Kleerbaum
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3 Teil der Ein-Arm-Gabelmontierung: Azimutale Achse  -  5 Der Arm der einarmigen Gabelmontierung  -  6 Teil der Ein-Arm-Gabelmontierung: Altitude Achse  -  7 Tubus
Foto: Michael Kleerbaum

7 Tubus  -  8 Durchsichtige Scheibe, auf der ein roter Punkt projiziert wird (Sucher)  -  9 LNT-Modul mit der elektronischen Wasserwaage und dem elektronischem Kompass  -  10 Feineinstellung des Okularauszuges (Scharfstellung)  -  11 Okularauszug  -  12 90° Zenith-Prisma
Foto: Michael Kleerbaum
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7 Tubus  -  13 Tubus-Schelle  -  14 Tauschutzkappe
Foto: Michael Kleerbaum

7 Tubus  -   8 Durchsichtige Scheibe, auf der ein roter Punkt projiziert wird (Sucher)  -  9 LNT-Modul mit der elektronischen Wasserwaage und dem elektronischem Kompass  -  10 Feineinstellung des Okularauszuges (Scharfstellung)  -  11 Okularauszug  -  13 Tubus-Schelle  -  14 Tauschutzkappe
Foto: Michael Kleerbaum


Darstellung der Funktionsweise eine Linsenteleskops Keplerscher Bauweise: Das Licht wird durch die Tubusöffnung eingelassen, 
trifft vorne im Tubus auf die achromatische Linse, wird von der konzentriert durch den Okularauszug und das Okular geleitet.
Grafik: Wikipedia

 

„Selbst ein Narr weiß, daß man Sterne nicht berühren kann.
Dennoch hält es einen weisen Mann nicht davon ab, es zu versuchen!"
(Harry Anderson, 1906-1996)

 

MEADE DS-2130 AT LNT 

Marke MEADE
MEADE DS-2130 AT LNT

A Tubus  -  B Optik  -  C Montierung
D LNT-Modul  -  E Dreibein (Stativ)
F AutoStar Computer
Foto: Michael Kleerbaum
Modell DS-2130 AT LNT
Modell-Nummer 01-02132
Baujahr 2009
Optische Bauart Newton Spiegelteleskop (Reflektor)
Hauptspiegel 130mm Durchmesser
Brennweite 1000mm
Öffnungsverhältnis f/7,7
Tubus Aluminium, außen lackiert, innen matt geschwärzt
Montierung Azimutal mit computergesteuerter motorisierter #495-GoTo-Steuerung und Nachführung
Okularauszug 31.7mm Durchmesser entspr. 1.25"
Sucherfernrohr RedDot Viewfinder mit LNT-Technologie
Auflösungs-
vermögen
0.90"  Bogensekunden
Visuelle stellare Grenzgröße 13 mag
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1 Objektträger und Halter für die Autostar-Bedienung  -  2 Bedienung für den Autostar GoTo-Computer
Foto: Michael Kleerbaum

3 Teil der Ein-Arm-Gabelmontierung: Azimutale Achse  -  4 Anschlüsse für die Autostar-Bedienung, das LNT-Modul, den PC, Powerschalter und Status-LED  -  5 Der Arm der einarmigen Gabelmontierung
Foto: Michael Kleerbaum

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3 Teil der Ein-Arm-Gabelmontierung: Azimutale Achse  -  5 Der Arm der einarmigen Gabelmontierung  -  6 Teil der Ein-Arm-Gabelmontierung: Altitude Achse  -  7 Tubus
Foto: Michael Kleerbaum

7 Tubus  -  8 Durchsichtige Scheibe, auf der ein roter Punkt projiziert wird (Sucher) (hier mit Staubkappe)  -  9 LNT-Modul mit der elektronischen Wasserwaage und dem elektronischem Kompass  -  10 Feineinstellung des Okularauszuges (Scharfstellung)  -  11 Okularauszug  -  12 Staubkappe
Foto: Michael Kleerbaum

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8 Durchsichtige Scheibe, auf der ein roter Punkt projiziert wird (Sucher) - 9 LNT-Modul mit der elektronischen Wasserwaage und dem elektronischem Kompass  -  10 Feineinstellung des Okularauszuges (Scharfstellung)  -  11 Okularauszug  -  14 Hauptspiegel - 15 Fangspiegel
Foto: Michael Kleerbaum

7 Tubus  -   8 Durchsichtige Scheibe, auf der ein roter Punkt projiziert wird (Sucher) (hier mit Staubkappe)  -  9 LNT-Modul mit der elektronischen Wasserwaage und dem elektronischem Kompass  -  10 Feineinstellung des Okularauszuges (Scharfstellung)  -  11 Okularauszug  -  13 Tubus-Schelle
Foto: Michael Kleerbaum

 

„Es gibt also zahllose Sonnen und zahllose Erden, die ihre Sonne umkreisen ..." (Giordano Bruno, 1583!!).
Für diese und ähnliche Aussagen zur Astronomie wurde Giordano Bruno im
Jahre 1600 von der "Heiligen Inquisition" auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

 

TIPPS UND HINWEISE ZUR GOTO-STEUERUNG DER MEADE TELESKOPE 

Im Gegensatz zur aufwendigen mechanisch-elektronischen parallaktischen Montierung meines BRESSER Pluto sind die azimutale Montierungen meiner MEADE sehr simpel. Sogar so simpel, das sie ohne die Computersteuerung für keine vernünftige Himmelsbeobachtung zu verwenden wären, da man bei der Verfolgung von Himmelsobjekten beide Achsen per Hand unterschiedlich schnell bewegen muss. Nun sind diese Montierungen aber computergesteuert und somit bestens für nächtliche Exkursionen geeignet.

Beide Achsen werden durch Motoren bewegt. Das kann per Handfernbedienung manuell passieren, durch die GoTo-Steuerung computergesteuert oder man schließt das Teleskop an einen Computer an und steuert es über eine Astronomiesoftware.

Trotzdem muss das Teleskop vor jeder Beobachtung genauso genau ausgerichtet werden wie jedes andere auch. Nur daß dies hier nicht so kompliziert ist wie oben beim BRESSER Pluto beschrieben. Im Prinzip kann man das DS-2080 oder das DS-2130 irgendwie ins Gelände stellen. Man sollte nur darauf achten, dass das Stativ gerade und die Montierung waagerecht steht. Dann braucht man das Teleskop eigentlich nur noch einschalten. Im LNT-Modul (LNT steht für Level-North-Technology) ist ein elektronischer Kompass und eine elektronische Wasserwaage eingebaut. Nachdem man Datum, Uhrzeit und Standort eingegeben hat geht es auch schon los: Beim Initialisieren wird der Tubus automatisch exakt in die waagerechte Position gefahren und zum wahren Norden hin ausgerichtet. Dann sucht sich das Teleskop aus einer Liste von ca. 80 Referenzsternen einen aus den es automatisch anfährt. Danach schaut man ob der rote Laserpunkt auf der Sichtscheibe des Suchers über diesem Stern liegt. Wenn nicht, dann muss man mit den Pfeiltasten der Handsteuerung das Teleskop soweit feinjustieren, bis der rote Punkt und der Stern deckungsgleich sind. Das ganze wird mit einem zweiten Referenzstern wiederholt und danach ist das Teleskop exakt ausgerichtet und man kann alle Funktionen der computergesteuerten Montierung nutzen.

Die einfachste Methode ist das Teleskop "manuell" mit den Richtungstasten der Handsteuerung zu bewegen. Man kann zwischen neun verschiedenen Geschwindigkeiten wählen, zwischen 0,5 Bogenminuten/Sekunde und 120 Bogenminuten/Sekunde und einer von der Batterieleistung abhängigen maximalen Geschwindigkeit. Wenn man sein zu beobachtendes Objekt damit gefunden hat schaltet man die automatische Nachführung ein und das Teleskop sorgt von ganz alleine dafür, daß dieses Objekt immer im Fokus bleibt.

Die einfachste Methode um Objekte am Himmel zu finden ist die GoTo-Steuerung. Diese hat einige Tausend Objekte in ihrer Datenbank gespeichert (kann über das Internet upgedatet werden). Man gibt über die Handbedienung einfach den Planeten, den Stern, den Satellit oder das Objekt ein, das man beobachten will, und das Teleskop richtet sich danach automatisch aus und folgt diesem Objekt natürlich auch (Automatischen Nachführung). Natürlich kann das Teleskop auch Objekte finden, die nicht in seiner Datenbank abgelegt sind. Dazu muss man die Koordinaten per Hand in die Steuerung eingeben. Nützlich finde ich auch die bequeme Möglichkeit Satelliten und die ISS zu beobachten.  Man gibt einfach ein, welchen Satellit man sehen will und das Teleskop gibt einem kurz vor dem Erscheinen des Satelliten über dem Horizont einen Hinweis und fährt dann auf Befehl automatisch auf den Punkt am Horizont, wo der Satellit kurz darauf auftaucht um ihn dann über den Himmel zu verfolgen.

Ganz toll finde ich auch die Funktion "Streifzüge". Besonders wenn man Besuch bei seinen Exkursionen dabei hat kann man die GoTo-Steuerung des Teleskops anweisen, kleine Führungen zu veranstalten. Auf Grundlage des Datums und des Standortes fährt das Teleskop dabei die in dieser Nacht interessantesten Himmelsobjekte ab und erklärt auf dem Display auch was man sieht.

Die Funktion "Ereignisse" zeigt im Display der Handsteuerung die Uhrzeit für den Sonnenauf- und Sonnenuntergang für den aktuellen Tag an, ebenso für den Mondauf- und Monduntergang. Auch die Daten für die aktuelle und kommenden Mondphasen sowie für die zu erwartenden Meteorschauer, Sonnen- und Mondfinsternisse, das nächste Herbst- und Frühlings-Äquinoktium, die nächste Sommer- und Wintersonnenwende hält das kleine Handgerät immer parat.

Zu guter Letzt kann man das Teleskop auf ein beliebiges Objekt am Himmel richten und es zeigt einem über das Display der Handsteuerung an, um welches Objekt es sich handelt.

Das alles funktioniert mit der Handsteuerung schon sehr gut. Allerdings kann man das Teleskop über ein spezielles Interface auch an sein Netbook oder Laptop anschließen und es durch eine spezielle Astronomiesoftware steuern. In "Redshift 7.1 Premium" z.B. klickt man einfach auf der virtuellen Sternenkarte ein Objekt an und das Teleskop fährt auf Befehl dieses Objekt in Wirklichkeit an.

 

„Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir allerdings nicht ganz sicher."
(Albert Einstein)

 

DAS ZUBEHÖR 

Okulare MEADE 18mm Ultra Wide Angle Serie 5000 mit 82° Eigengesichtsfeld
MEADE 24mm Super Wide Angle Serie 5000 mit 68° Eigengesichtsfeld
MEADE 26mm Super Plössl Serie 4000
MEADE 9.7mm Super Plössl Serie 4000
MEADE 9mm High End Plössl
MEADE 14mm High End Plössl
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Video-Okulare MEADE Electronic Eyepiece
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CMOS-Kamera BRESSER PC-Okular mit USB-Anschluss
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CCD-Kamera CELESTRON NexImage
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Zusatzoptiken BRESSER 2-fach Barlow-Linse achromatisch
BRESSER 1.5-fach Umkehrlinse 
MEADE 90° Zenith-Prisma
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Filter MEADE Grau-/Mondfilter ND96-0.9 neutral (13%, 0.9 Dichte)
Verbindungskabel MEADE #506 serielles Verbindungskabel zum Netbook
MEADE USB/RS 232-Adapter
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Sonstiges 12" LCD-Monitor, Analoger Kompass (ölgelagert), Digitaler Kompass, kl. Wasserwaage, Netbook, rote LED-Taschenlampe, Taschenwärmer, rote Glowsticks.

 

„Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich. Geistig stehen wir auf einer kleinen Insel inmitten eines Ozeans von Unerklärlichkeiten. Unsere Aufgabe ist es, in jeder Generation ein bisschen mehr Land trocken zu legen."
(T.H. Huxley, 1887)

 

DIE SOFTWARE 

Planetariumssoftware
(Windows-PC)

RedShift 7.2 Premium Edition
Starry Night Bundle Edition 2.1
Stellarium 0.15.2
World Wide Teleskope / NASA's Eyes on Earth
MEADE AutoStar Suite  5.50
MEADE AutoStar Suite  Astronomers Edition 3.19
Cartes du Ciel 3.10
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Fotobearbeitungssoftware RegiStax V5.1
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Virtueller Mondglobus Virtual Moon Atlas V1.5
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Teleskopsteuerung ASCOM Platform Version 5.0b
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Smartphone (Windows Phone) Sky Map 2.6x
Star Chart 
PolarScope
Outer Space
NASA JPL 3.2.3.0
NASA On the Station 3.2.3.0
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PDA (Windows Mobile) Pocket Stars 5.5.0
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Unter anderem mit der Software AutoStar Suite kann man das MEADE DS-2080 über einen angeschlossenen Computer steuern. Am Monitor wird für den aktuellen Standort und die aktuelle Zeit der Sternenhimmel angezeigt. Der Kreis mit dem Fadenkreuz ist das Gesichtsfeld des Teleskops. Man kann jetzt jedes stellare Objekt anklicken und das Teleskop richtet sich automatisch darauf aus. Andersherum funktioniert das auch, wenn man das Teleskop bewegt, bewegt sich auch das Fadenkreuz der Software und zeigt an, was man sich gerade anschaut.


Redshift 7.2 Premium auf meinem Netbook, mit dem ich mein MEADE DS-2080 steuern kann. 
Die Software befindet sich im Nachtmodus, leider kommt das über das Digitalfoto nicht so gut rüber.


Die Software Pocket Stars 5.5.0 auf meinem iPAQ, ebenfalls bereits im Nachtmodus.

 

„In einem der dichtesten Gebiete der Milchstraße sind im Verlaufe nur einer Viertelstunde sage und schreibe 116000 Sterne durch das Blickfeld gewandert ..."
(Friedrich Wilhelm Herschel in seinem legendären Aufsatz „On the Construction of the Heavens“, 1785)

 

EXKURSIONEN 

Apropos Begleitung. Ich beobachte hauptsächlich alleine. Das liegt daran, daß die Amateurastronomie bei weitem noch kein Volkshobby ist und viele Leute nachts lieber im warmen Bett liegen anstatt sich in tiefer Dunkelheit auf einem einsamen Feld die Finger abzufrieren. Vor allem im Winter, wenn man die beste Sicht auf den Sternenhimmel hat, ist es auf freiem Feld empfindlich kalt. Trotzdem möchte ich allen Interessierten aus Erle und Umgebung einen kleinen Einblick in dieses tolle Hobby ermöglichen und nehme gerne Leute auf einige meiner Exkursionen mit. Das sind meine Tipps, damit eine solche Exkursion nicht zu einem persönlichen Desaster wird:.

Festes und warmes Schuhwerk ist unabdinglich. Wir laufen im Dunkeln über Feldwege, hartgefrorene Äcker und Waldwiesen, umgestürzte Stacheldrahtzäune etc. (Wir betreten aber kein offensichtliches Privatgelände, Äcker auf denen noch Pflanzen wachsen und übersteigen keine Zäune oder zerstören fremdes Eigentum!).

Warme Kleidung und Handschuhe! Vor allem warme Unterwäsche ist sehr nützlich. Taschenöfen oder -wärmer sind noch nützlicher..

Viel Geduld. Astronomie ist kein Leistungssport sondern besteht aus langen Fußmärschen, An- und Abfahrten, Auf- und Abbauten und lange Gewöhnungsphasen an die Dunkelheit..

Wer hat sollte sich einen Jagdstuhl- oder einen leichten Klappstuhl mitnehmen, eine Exkursion kann schon mal 2-3 Stunden dauern..

Wenn einmal die Geräte aufgebaut sind und die Gewöhnungsphase des menschlichen Auges an die Dunkelheit begonnen hat, dann sind Raucher echt im Nachteil, weil jede glühende Zigarette oder ein aufflammendes Feuerzeug die Nachtsicht für alle Beteiligten schlagartig wieder zunichtemacht. Als Raucher sollte man sich also ein paar Stunden beherrschen können..

Wer das alles in Kauf nehmen will, und sich auch vor absoluter Dunkelheit, der Einsamkeit und ungewohnten Geräuschen der Flora und Fauna nicht Bange machen lässt, den nehme ich gerne mit. Da man eine vernünftige Teleskopsicht nur durch langes Training erreichen kann, zeige ich meinen Besuchern die Dinge am Himmel dann am TFT-Monitor oder Notebook über die Video-Okulare und beantworte auch gerne Fragen und erkläre auch, was man dort sehen kann..

In der Regel sind wir zu dritt oder viert und ich fahre mit meinem Auto den geplanten Standort an, da ich in der Regel auch die Bord- spannung für meine Geräte brauche. Wer einen guten Feldstecher oder selber ein Teleskop zu Hause hat kann es gerne mitbringen.

Für Terminabsprachen: eMail oder Anruf genügt.

Bitte eine Woche vorher bei mir anmelden. Apropos: Jeder, der mitkommt macht das auf eigene Gefahr! Ich bin kein gewerbsmäßiger Veranstalter und entsprechend nicht versichert für sowas.  Jeder unterschreibt mir, daß er das zur Kenntnis genommen hat und auf eigene Gefahr mitkommt. Aus diesem Grunde kann ich auch keine Minderjährigen ohne Erziehungsberechtigten mitnehmen. Ich bitte dafür um Verständnis, aber die Verletzungsgefahr (umknicken, Stacheldraht etc.) ist nachts im "Outback" von Erle nicht zu unterschätzen.

 

„Was Galileo Galilei für unser Sonnensystem und Wilhelm Herschel für unsere Milchstraße waren,
war Edwin Hubble für das beobachtbare Universum“
(Nicholas Mayal, zum Tod von Edwin Hubble, 1953)

 

TIPPS UND HINWEISE FÜR EINSTEIGER 


Jedes Teleskop, ob Einsteiger- oder Profimodell, zeigen nur so viel, wie es der Beobachter und dessen Erfahrung es erlaubt. Es ist unerlässlich, daß Sie sich einen dunklen Beobachtungsort suchen, auch wenn es bei der heutigen Lichtverschmutzung eher schwierig ist. Suchen Sie sich einen einsamen Punkt auf dem Land, vermeiden sie die Lichtglocken, mit denen die Städte und zunehmend auch die Dörfer heute den Nachthimmel verschmutzen. Wählen Sie erhöhte Punkte, weichen Sie damit Nebel und Dunst in den Morgenstunden aus. Nehmen Sie lieber eine lange Anfahrt in Kauf als sich einen tollen Beobachtungsabend durch Lichteinfluß zu verderben. Sie müssen dabei auch nicht alleine sein, vielfach sprechen sich geeignete Standorte schnell in Astronomenkreisen herum und Sie treffen dort auch Gleichgesinnte. 

Nehmen Sie sich Zeit, verteilen Sie den Wunsch, viele Objekte zu finden und zu beobachten lieber auf mehrere Abende. Haben Sie Geduld, es ist unter Astronomen kein Geheimnis, das man sich eine gute Teleskopsicht nur durch regelmäßige Praxis erarbeiten kann. Für Vorführungen überträgt man das Teleskopbild lieber auf einen Monitor, damit sehen ungeübte Beobachter wesentlich mehr als wenn Sie jeden einmal an das Okular lassen.

Ziehen Sie sich der Witterung entsprechend an! Sie werden Stunden in kühler, kalter oder eisiger Luft verbringen! Nehmen Sie sich eine Thermoskanne mit, denken Sie an Taschenöfen oder Taschenwärmer, denn mit dicken Handschuhen oder gar Fäustlingen kann man kein Teleskop bedienen. Ein bequemer Campingstuhl ist von Vorteil, ausklappbare Jagdsitze, die ein Sitzen in fast aufrechter Position erlauben sind sehr praktisch. 

Was vielfach übersehen wird: Sollten Sie Ihr Equipment durch das Bordnetz Ihres PKWs speisen, sollte die Batterie in Ordnung sein. Gerade im Winter wäre es ja schlecht, wenn Sie morgens oder mitten in der Nacht den Wagen nicht mehr starten könnten. Sie sollten entweder eine separate Autobatterie benutzen oder so viele Sachen wie möglich mit normalen Akkus oder Batterien betreiben.

 

„Zum Teufel mit dem Sonnensystem: Schlechtes Licht, Planeten zu weit weg, mit Kometen verseucht. Hätte selbst ein besseres bauen können!"
 (Lord Francis Jeffrey, 1773-1850

 

FAKTEN 

Teleskope wie die meinen stellen bauartbedingt das angepeilte Objekt immer um 180°, also Kopfüber dar. Das ist bei der Himmelsbeobachtung relativ egal, bei Landbeobachtungen kann man das mit Umkehrlinsen ausgleichen.

Die entscheidendsten Faktoren bei einem Newton-Spiegelteleskop sind: a) Die Tubusöffnung/der Durchmesser des Hauptspiegels bestimmt das Lichtsammel- und das Auflösungsvermögen des Teleskops. b) Der Abstand des Fangspiegels zum Hauptspiegel bestimmt die Brennweite.

Das Öffnungsverhältnis wird durch das Verhältnis der Öffnung zur Brennweite beschrieben (Beispiel: 114mm Tubusöffnung / 500mm Brennweite = Öffnungsverhältnis f/4.4.

Die Vergrößerung ergibt sich aus dem Quotienten der Teleskopbrennweite und der Okularbrennweite. (Beispiel: 500m Teleskopbrennweite / 10mm-Okular = 50 fache Vergrößerung). Aber Achtung: Die Angabe der maximalen Vergrößerung ist nicht entscheidend für die Leistung eines Teleskops! Je nach Wahl des Okulars und der vorhandenen Teleskopoptik zeigen unvernünftig hohe Vergrößerungen nur matschige Bilder.

Die Pupille des menschlichen Auges kann sich in der Regel max. 7mm im Durchmesser öffnen. Im Zustand der maximalen Öffnung hat man auch die maximale Nachtsichtfähigkeit erreicht, das dauert aber einige Zeit und benötigt absolute Dunkelheit. Schon kleine Teleskope haben eine wesentlich größere Öffnung als die Pupille und können so ein Vielfaches der Lichtmenge sammeln, weswegen der Sternenhimmel durch ein Teleskop betrachtet wesentlich umfangreicher aussieht. Dabei gilt: Je größer die Öffnung und damit das Lichtsammelvermögen, desto mehr lichtschwächere Objekte werden erfasst. Das heißt, je größer die Tubusöffnung, desto höher die Anzahl der zu sehenden Objekte. Dabei wächst das Lichtsammelvermögen quadratisch mit dem Durchmesser der Tubusöffnung (Beispiel: Die 114mm-Öffnung meines Teleskops sammelt 265x so viel Licht wie das menschliche Auge). Ein beliebter Vergleich, mit der man die Leistung eines Teleskops für alle verständlich ausdrücken kann lautet: Das Licht einer Kerze kann man, wenn man die Abschwächung durch die Atmosphäre außen vor lässt, mit bloßem Auge noch in 5 Kilometer Entfernung so gerade noch erkennen (bei 100% Sehkraft und absoluter Dunkelheit). Mit einem guten Fernglas kann die Kerze noch in 30 Kilometer Entfernung sehen, mit meinem Teleskop kann ich diese Kerze noch sehen, wenn sie in 300km Entfernung steht. Auf den Sternenhimmel bezogen: Den Andromedanebel mit 3 Millionen Lichtjahre Entfernung kann man so gerade noch mit bloßem Auge erkennen, mit meinem Teleskop kann man Galaxien in Entfernungen bis zu 100 Millionen Lichtjahre erkennen.

Die Fähigkeit, zwei enge zusammenstehende Objekte noch als zwei getrennte Objekte wahrnehmen zu können nennt man Auflösungsvermögen. Das Auflösungsvermögen hängt ebenfalls von der Tubusöffnung ab, je größer desto mehr Details sind erkennbar, und zwar linear. Das Auflösungsvermögen wird in Bogensekunden angegeben. Der gesamte sichtbare Horizontalkreis ist natürlich 360° groß. 360° entspricht 21600' = 1296000" (Bogensekunden). Zum Vergleich: Der Mond hat einen Durchmesser von 1800". Mein Teleskop kann auf dem Mond also Details in der Größe von ungefähr 2.5km Größe anzeigen.

 

„Ich begreife nicht, wie jemand nachts nach draußen geht, zum Himmel hochblickt und nicht den Wunsch haben kann, Astronom zu werden."
(Don Schneider, Astronom am Hale Teleskop, 2005)