„Die großen Observatorien auf der Erde werden immer leistungsfähiger. Doch
die grössten Fortschritte hatte in den letzten Jahren wohl die Amateurastronomie zu verzeichnen;
... dabei bieten schon relativ
kleine Teleskope zuvor ungeahnte Möglichkeiten ..."
("Das Weltall, Tag für Tag", J. Bonnell, R. Nemiroff, 2006 )
Beachten: Ich interessiere mich für Astronomie, nicht für Astrologie. Astronomie (griechisch ἀστρονομία ástronomía „Beobachtung der Sterne“, von ἄστρον ástron „Stern“ und νόμος nómos „Gesetz“) bezeichnet die Untersuchung des Universums mit Hilfe naturwissenschaftlicher Mitteln. Astrologie dagegen ist eine Pseudowissenschaft, die versucht Anhand von Sternzeichen und Planetenkonstellationen Charaktereigenschaften zu erklären und Zukunftsdeutungen zu praktizieren. Meiner Meinung nach absoluter Humbug also. Bitte nicht verwechseln. Wer sein Horoskop von mir haben will, den verweise ich auf die Zeitung mit den vier großen Buchstaben.
„Keine
Wissenschaft imponiert die Menge so sehr wie die Astronomie"
(Arthur Schopenhauer, 1788-1860)
.
LICHTVERSCHMUTZUNG = UMWELTVERSCHMUTZUNG!
Lichtverschmutzung, deutlich sind die Industrieballungsräume zu erkennen
Foto: NASA
Eine von der breiten
Bevölkerung nicht nur akzeptierte sondern auch immer mehr aktiv betriebene Umweltverschmutzung ist die Lichtverschmutzung, bekannt
auch als Lichtsmog. Damit ist die Verschmutzung der natürlichen
Dunkelheit durch künstliche Beleuchtung, vor allem die unkontrolliert
nach oben abstrahlende, gemeint. In den letzten zwanzig Jahren bilden
nicht nur die großen Städte immer hellere Lichtglocken, sondern auch
kleine Städte und Dörfer haben das Bedürfnis, durch
Hochleistungsstrahler angestrahlte Kirchtürme solche Glocken zu bilden.
Und nicht nur solche unnütze und teure Lichtemissionen sind an der
Lichtverschmutzung schuld, auch die sog. Lichtkunst, die immer mehr
Bauherren für ihre Häuser entdecken machen die Nacht immer mehr zum
Tag. Das öffentliche Bewusstsein, das Lichtverschmutzung ECHTE
Umweltverschmutzung ist, hat selbst die Leute noch nicht erreicht, die
am helllichten Tage für die Rettung von Fröschen und Feldhamstern
demonstrieren. Pflanzen werden durch eine künstlich aufgehellte
Umgebung in ihrem Wachstumszyklus
beeinflusst, die verbreiteten weißen Lichtquellen mit hohem Blauanteil im Spektrum
stellen ein erhebliches Problem für die Navigation
oder Orientierung nachtaktiver Insekten
und auch für Zugvögel dar. Die Auswirkung auf den Tag-Nacht-Zyklus des Menschen ist wissenschaftlich bewiesen.
Sternhimmel in der Großstadt und auf dem Land, Sternbild Stier
Foto: NASA
Sternbild des Orion, links mit einem Teleskop in dunkler Nacht,
rechts unter einer Lichtglocke einer Stadt aufgenommen.
Foto: Jeremy Stanley
Die Abwesenheit eines wirklich dunklen Nachthimmels beeinträchtigt im
besonderen Maße die astronomische
Beobachtung und Forschung. Über einer hell erleuchteten Stadt sind mit bloßem Auge in der Regel nur noch wenige
sehr helle Sterne zu sehen. Ausgedehnte lichtschwächere Objekte
wie die Milchstraße, die Gr. und die Kl. Magellansche Wolke, die Andromedagalaxie oder den
berühmten Großen
Orionnebel kennen viele Menschen nur noch aus der Erzählung. In einer Studie in der Schweiz wurde
bekannt- gegeben, dass man Sterne
nur noch bis zu Grenzgröße von 4 mag sieht, anstatt bis 6 mag.
Die Zahl der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne liegt zumeist bei nur noch 200 bis 500, in Innenstädten sogar nur bei einigen Dutzend, während sie früher generell – heute nur noch in sehr dunklen Gegenden – bei bis zu 2500 lag. Sternwarten, die noch im letzten Jahrhundert in manchen Großstädten in Betrieb waren, mussten mittlerweile den wissenschaftlichen Betrieb einstellen oder an abgelegene Orte verlagert werden.
ALLGEMEINES
Seit langer Zeit interessiere ich mich für den Sternenhimmel. Anfangs konnte ich meinen Wissenshunger nur durch Bildbände und Bücher stillen, später erwarb ich dann mein erstes Teleskop, ein BRESSER Venus. Das war ein Spiegelteleskop Newtonscher Bauart, mit einem 76mm Hauptspiegel, einer Brennweite von 700mm (also einem Öffnungsverhältnis f/9.2). Das war für den Anfang gar nicht schlecht und hat mir auch viel Spaß gebracht. Leider hatte es nur eine einfache azimutale Montierung, so dass eine professionellere Nutzung damit nicht möglich ist. Da ich mit der Firma BRESSER sehr gute Erfahrungen gemacht habe und die Firma auch in einer Nachbarstadt ansässig ist, habe ich mich wieder für ein Modell dieser Marke entschieden. Diesmal wurde es ein BRESSER Pluto/S, das ich im Laufe der Jahre durch weiteres Zubehör immer mehr erweitert habe. Meine Teleskope sind ein MEADE DS-2080 AT-LNT-Refraktor und ein MEADE DS-2130 AT-LNT- Reflektor jeweils mit computergesteuerter Montierung.
Foto: Michael
Kleerbaum
Das
A und O ist natürlich die Optik. Die beim BRESSER Pluto/S vom
Hersteller
beigelegten Okulare sind auf die Dauer nicht wirklich vorteilhaft. Deshalb habe ich
diese recht schnell durch hochwertigere Modelle ersetzt. Wichtig ist
auch, dass der Hauptspiegel, der Fangspiegel und der Okularauszug exakt
aufeinander eingestellt und ausgerichtet sind. Man kann das selber
machen, aber mir ist das ehrlich gesagt viel zu frickelig. Ich habe
einen Bekannten, der macht mir das zweimal im Jahr mit Hilfe eines
Laser-Kollimators (Justierlaser).
Auch
die Amateurastronomie hat sich in den letzten Jahren in viele
Unterzweige gesplittet. Ich persönlich betreibe
hauptsächlich
die visuelle Beobachtung des Nachthimmels mit Schwerpunkt auf
Planetenbeobachtung. So langsam rutsche ich allerdings auch in die
Videoastronomie herein. In den Wintermonaten werde ich mich auch
stärker
mit der Digital-Astrophotographie beschäftigen.
Foto: Michael
Kleerbaum
Eine
typische Exkursion beginne ich, je nach vorhandener Freizeit, ein paar
Tage vor dem geplanten Außeneinsatz am heimischen PC, in dem
ich
mir für den geplanten Beobachtungszeitraum und -ort den
Nachthimmel darstellen lasse und abspeichere. Das hilft dabei, sich vor
Ort am Sternenhimmel schnell zurechtzufinden. Für Planeten ist
das
nicht unbedingt nötig, bedingt durch die Ekliptik kann man
Planeten recht gut lokalisieren. Und der Mond ist ja eh
unübersehbar.
Dann baue ich zuhause das gewählt Teleskop ab
und packe
die Einzelteile und das benötigte Zubehör schon mal
ein. In
der Nacht der Beobachtung packe ich alles ins Auto und fahre weit weg
in die Pampa, möglichst weit weg von jeglicher
Lichtverschmutzung.
Der Östricher Bruch auf der Grenze zu Marbeck oder die
Üfter
Mark eignen sich recht gut dafür, solange man nicht in
Richtung
des in Licht gehüllten Erler Kirchturms schaut.
Dort
baue ich
im Licht einer normalen Taschenlampe alles auf und richte das Teleskop
exakt auf den Standort ein. Meistens direkt neben dem Auto (das ich als
Stromquelle missbrauche). Wenn alles bereit ist, mache ich alles
Licht aus und warte 20-30 Minuten ab bis sich die richtige Nachtsicht
eingestellt hat. Viele Stadtleute können es nicht glauben, wie
viel mehr sie am Sternenhimmel mit bloßem Auge erkennen
können, wenn sie mal mit offenen Augen eine halbe Stunde in
die
Dunkelheit geschaut haben. Das A und O ist eine gute Nachtsicht.
Deshalb verwende ich nach dem Ausschalten der Taschenlampe auch nur
noch eine Taschenlampe mit wenigen roten LEDs, oder dunkelrote
chemische Lightsticks. Da nicht alle Programme einen
eingebauten
Nachtsichtmodus anbieten, überziehe ich den
Notebook-Bildschirm
schon zuhause mit einer selbsthaftenden durchsichtigen roten Folie. Das
gleiche mache ich auch mit dem PDA. Weißes Licht
zerstört
die einmal gewonnene Nachtsicht sofort wieder, da sich die weit
geöffnete Pupille sofort wieder auf
Stecknadelkopfgröße
zusammenzieht. Bei rotem Licht bleibt die Pupille weit offen, es kann
also maximales Licht eingesammelt werden. Obwohl ich selber lange
Raucher war müssen sich die Raucher, die mich begleiten
wollen,
aus diesem Grunde solange die Exkursion dauert ihre Zigaretten
verkneifen.
Foto: Michael Kleerbaum |
Foto: Michael Kleerbaum |
„Die
Sterne jenseits des Saturn müssen unzählige Sonnenwelten oder
Zentralfeuer sein, die ihrerseits von Planeten umkreist werden, die für
uns unsichtbar sind"
(Giordano Bruno, 1584!).
MEINE TELESKOPE
Zurzeit habe ich drei Teleskope in zwei verschiedenen Bauarten. Das
BRESSER Pluto/S und das MEADE DS-2130 AT-LNT sind sog.
Newton-Reflektoren, also Spiegelteleskope newtonscher Bauart. Das
Pluto/S hat eine mechanische,
motorisierte parallaktischen Montierung und einen motorisiertem
Okularauszug während das MEADE DS-2130 über eine computergesteuerte azimutalen Montierung samt
computerunterstützer GoTo-Steuerung verfügt. Das MEADE DS-2080 AT-LNT ist
ein Kepler-Refraktor, also ein Linsenteleskop keplerscher Bauart mit
einer computergesteuerten azimutalen Montierung samt
computerunterstützer GoTo-Steuerung.
Vereinfacht kann man sagen: Das BRESSER ist ein mechanisch aufwendiges
Teleskop, das durch die Mechanik der Montierung und der exakten
Motorisierung der Stundenachse in der Lage ist, manuell per Hand
eingestellte astronomische Objekte (Planeten, Monde, Sterne etc.) unter
Berücksichtigung der Himmelsmechanik selbstständig im Fokus zu
behalten.
Die zu beobachtenden Objekte sind allerdings selbstständig am Himmel zu
finden und das Teleskop ist zu Beginn sorgfältig nach Norden und
absolut waagerecht aufzustellen.
Die beiden MEADE sind mechanisch simplere Teleskope, die aber
durch die
computerisierte Steuerung auch in der Lage sind, Objekte am Himmel
eigenständig nachzuführen. Durch die vollkommene
Computersteuerung gestaltet sich selbst der Aufbau denkbar einfach.
Die Teleskope besitzen ein LNT-Modul (LNT=Level-North-Technologie). Man
stellt sie einfach irgendwo hin und schaltet sie ein. Alles andere
machen die Teleskope fast komplett automatisch. Außerdem kann ich diese
Teleskope auch an mein Netbook anschließen um sie von meiner
Astronomiesoftware aus zu steuern und/oder Fotos aufzunehmen.
„Bei
der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: Die
Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft werden wir
fertig."
(Wernher von Braun, 1912-1977)
BRESSER Pluto/S Exklusiv Line
Marke |
BRESSER | BRESSER Pluto/S 45-42000
A Tubus - B Optik C Montierung - D Gegengewichte E Dreibein (Stativ) Foto: Michael Kleerbaum |
Modell | Pluto/S Exklusiv Line | |
Modell-Nummer | 45-42000 | |
Baujahr | 1999 | |
Optische Bauart | Newton Spiegelteleskop (Reflektor) | |
Hauptspiegel | 114mm Durchmesser | |
Brennweite | 500mm | |
Öffnungsverhältnis | f/4.4 | |
Tubus | Aluminium, außen lackiert, innen matt geschwärzt | |
Montierung | EQ2 = Parallaktisch (Äquatorial) + DK-V Stundenachsenmotor (Nachführung) mit Kabelfernbedienung | |
Okularauszug | 31.7mm Durchmesser entspr. 1.25" + Motor für den Okularauszug mit Kabelfernbedienung | |
Sucherfernrohr | 5x24 + LED-Sucher | |
Auflösungsvermögen | 1.0" = 1 Bogensekunden | |
Visuelle
stellare Grenzgröße |
12.4 mag | |
Gegengewichte | 1x 5kg, 1x2.5kg |
. |
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|
|
|
1
Drehgelenk
mit 360°-Einteilung - 2
Motor zur automatischen Nachführung (Automatischer Ausgleich
der
Erdrotation, das angepeilte Objekt wird automatisch verfolgt,
indem der Tubus immer darauf ausgerichtet bleibt.) -
3
Anschluss für die Kabelfernbedienung - 4
Manuelle
Feineinstellung der Deklinationsachse - 5
Skala
für die Rektazensions-Einstellung - 6
Anschluss
der automatischen Nachführung an die Stundenachse -
7
Manuelle Feineinstellung der Stundenachse - 8
Kupplung
zum ein- und auskuppeln der automatischen Nachführung
- 9 Tubus
und Tubushalter - 10
Gegengewichtsstange |
2
Motor zur automatischen Nachführung (Automatischer Ausgleich
der
Erdrotation, das angepeilte Objekt wird automatisch verfolgt,
indem der Tubus immer darauf ausgerichtet bleibt.) -
5 Skala
für die Rektazensions-Einstellung -
7
Manuelle Feineinstellung der Stundenachse -
8 Kupplung
zum ein- und auskuppeln der automatischen Nachführung -
9 Tubus
und Tubushalter -
10
Gegengewichtsstange -
11
Skala der Deklinationsachse -
12
Fixierschraube der Deklinationsachse -
13
Fixierschraube der Tubus-Aufnahme der Montierung -
14
Fixierschraube der Stundenachse Foto: Michael Kleerbaum |
. |
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|
|
|
1
Drehgelenk
mit 360°-Einteilung -
4
Manuelle Feineinstellung der Deklinationsachse -
5 Skala
für die Rektazensions-Einstellung -
7
Manuelle Feineinstellung der Stundenachse -
9 Tubus
und Tubushalter -
10
Gegengewichtsstange -
11
Gegengewicht -
15
Kompass (Ölgelagert) -
16
Skala der Latitude-Achse -
17
Fixierschraube der Latitude-Achse -
18
Einstellschraube der Latitude-Achse
Foto: Michael Kleerbaum |
2 Motor
zur
automatischen Nachführung
- 4
Manuelle Feineinstellung der Deklinationsachse -
5 Skala
für die Rektazensions-Einstellung -
7
Manuelle Feineinstellung der Stundenachse -
9 Tubus
und Tubushalter -
11
Skala der Deklinationsachse -
12
Fixierschraube der Deklinationsachse -
14
Fixierschraube der Stundenachse -
16
Skala der Latitude-Achse -
19
Tubusschelle -
20
Kabel des Video-Okulars und der Fernbedienung für den
Okularauszugsmotor Foto: Michael Kleerbaum |
. |
||
|
|
|
4
Manuelle
Feineinstellung der Deklinationsachse -
9 Tubus
und Tubushalter -
19
Tubusschelle -
21
Video-Okular -
22
Barlow-Linse -
23
Okularauszug -
24
LED-Sucher -
25
Sucherfernrohr -
26
Staubschutzkappe und Sonnenblende -
27
Motor für die Feineinstellung des Okularauszuges
(Scharfeinstellung), die Schraube zur manuellen Einstellung ist
verdeckt. Der kleine Knopf ist die Kupplung Foto: Michael Kleerbaum |
19
Tubusschelle -
24
LED-Sucher -
25
Sucherfernrohr -
26
Staubschutzkappe und Sonnenblende -
28
Fixierung des Sucherfernrohrs -
29
Einstellschrauben für das Sucherfernrohr -
30
Scharfstellung und Justierung Fadenkreuz (Staubschutzkappe) -
31
Justierung des LED-Suchers -
32
Okularflansch -
33
Okularauszug Foto: Michael Kleerbaum |
. |
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|
|
|
39
Fernbedienung für die automatische Nachführung der
Stundenachse -
40
Batterietasche für die unabhängige Stromversorgung -
41
Dreibein -
42
Dreibeinstabilisierung mit Zubehörablage Foto: Michael Kleerbaum |
Darstellung
der Funktionsweise eine Spiegelteleskops Newtonscher Bauweise: Das
Licht wird durch die Tubusöffnung eingelassen, trifft hinten
im
Tubus auf den Hauptspiegel, wird von dem konzentriert auf den
Fangspiegel vorne geworfen und von diesem in den Okularauszug und das
Okular geleitet. Grafik: Bresser |
„Die
Tatsache, dass man etwas über den Himmel weiß, ändert an seinem Zauber
nichts."
(Harald Lesch, "Die Welt" 17.3.2009)
TIPPS UND HINWEISE FÜR PARALLAKTISCHE MONTIERUNGEN (PLUTO/S)
Unerlässlich
ist ein stabil hingestelltes Teleskop. Die Beine des Stativs sollten
also maximal gespreizt werden. Die Montierung muss dabei zwingend
in waagerechte Position gebracht werden. Danach stellt man
das
Stativ mit der Montierung so auf, das die Polachse
der Montierung nach
Norden zum Polarstern zeigt. Dazu
nimmt man am besten einen Kompass. Nachdem
man das Dreibein-Stativ noch in die bequemste Höhe gebracht hat zieht
man
jetzt alle Feststellschrauben des Stativs fest an. Als
nächstes montiert man die Tubus- halterung, die flexiblen
Feineinstellungswellen und die Nachführelektronik an die
Montierung an. Jetzt ist es an der Zeit, den Tubus lose in die
Tubusschellen zu legen, diese werden aber noch nicht festgezogen.
Vorher wurden schon alle Anbauteile wie Sucherfernrohr, LED-Sucher,
Okularauzugsmotor und Okular an den Tubus angebracht. Der
nächste
Schritt ist die Ausbalancierung des Teleskops. Das heißt das
die
Deklination- und die Stundenachse werden für einen exakten und
leichtgängigen Betrieb eingestellt. Dazu wird die
Fixierschraube
der Stundenachse gelöst und der Tubus und die
Gegengewichtsstange
werden in eine waagerechte Position gebracht. Durch
Verschieben
der Gegengewichte auf der Gewichtsstange wird das Teleskop nun
ausbalanciert, so das Gegengewichte und Tubus von alleine in
der
Waage bleiben. Danach wird die Fixierschraube der Stundenachse wieder
festgezogen. Die Deklinationsachse wird dadurch ausbalanciert, in dem
der Tubus so lange in den noch nicht festgezogenen Tubusschellen nach
vorne oder hinten bewegt wird, bis er von alleine in der Waage bleibt.
Jetzt erst werden die Tubusschellen angezogen und natürlich
darf
das Feststellen der Fixierschraube der Deklinationsachse nicht
vergessen werden. Nachdem das Teleskop jetzt ausbalanciert und
in
Richtung Norden ausgerichtet ist folgen diese Arbeitsschritte: Die
Pohlhöhe muss auf den Standort des Teleskops eingestellt
werden.
Dazu wird die Fixierschraube der Latitude-Achse gelöst und die
Montierung auf den Breitengrad des Standorts eingestellt. (In Erle ist
es der 52. Breitengrad). Das ganze wird wieder mit der entsprechenden
Fixierschraube fixiert. Durch das Öffnen und
Schließen der
Fixierschrauben für die Deklinationsachse wird eben die
Deklinationsachse nun auf 90° eingestellt. Fertig: Das Teleskop
ist
nur exakt parallel zur Erdachse ausgerichtet und nur so kann die
manuelle oder elektronische Nachführung funktionieren, das
heißt, das ein einmal angepeiltes Objekt durch
Betätigung der Stundenachse immer im Blickfeld bleibt, da die
Erddrehung ausgeglichen wird. Noch ein Tipp zum Schluss: Teleskope sind
empfindliche Geräte und reagieren auf Temperaturschwankungen
empfindlich. Beste Beobachtungsergebnisse erhält man, wenn man
sämtliche Teile sich erst mal in Ruhe der
Außentemperatur
anpassen lässt.
Helle
Objekte: Man öffnet die dafür nötigen
Fixierungsschrauben der Montierung und peilt das Objekt entlang des
Tubus grob an. Ich benutze dafür meinen LED-Sucher. Der
projiziert
einen hellen roten Punkt in das Sichtfeld als Peilhilfe.
Danach
versucht man, durch Lageänderung des Tubus mit der Hand das
Objekt
in das Sucherfernrohr zu bekommen. Meines hat ein Fadenkreuz, mit dem
man das relativ genau machen kann. Voraussetzung dafür ist
natürlich, dass beide Sucher exakt auf parallel zum Tubus
eingestellt sind. Jetzt wechselt man vom Sucherfernrohr zum
Okularauszug, in dem schon das Okular mit der kleinsten
Auflösung
fixiert ist. Bei gut justierten Sucherfernrohren müsste das
Objekt
jetzt mittig zu sehen sein. Das ist in meinem Falle der Zeitpunkt,
indem ich die elektronische Nachführung einschalte so dass
sich
das Objekt nicht durch die Erdbewegung aus dem Fokus läuft
(Wie
schnell sich die Erde bewegt erkennt man erst, wenn man ein Objekt am
Himmel durch ein Teleskop betrachtet!
Lichtschwache Objekte, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind: Um diese Objekte zu finden sollte man ein helles Objekt nach der obigen Methode anpeilen, z.B. einen Planeten oder den Nordstern. Dann nimmt man sich seinen Laptop mit dem Astronomieprogramm oder die vorher zu Hause ausgedruckte Sternenkarte zur Hand und sucht sich markante Sterne oder andere Himmelsobjekte neben dem angepeilten aus. Und dann wieder daneben eins und so weiter. Durch diese Starhopping gelangt man dann in die Nähe des lichtschwachen Objektes. Durch Veränderungen der Helligkeit oder sog. Geisterbilder kann man sich dann immer feiner herantasten, bis man das Objekt dann gefangen hat.
Egal mit welcher Methode man sein gesuchtes Objekt gefunden hat, man muss das die Optik noch scharf stellen. Durch das manuelle drehen an dem Rad, mit dem man den Okularauszug bewegt (Dadurch stellt man scharf) kann man aber das ganze wieder etwas verwackeln. Schöner und völlig ohne Wackeln mache ich das mit meinem motorisierten Okularauszug. Außerdem bin ich damit in der Lage, die Schärfe noch genauer einzustellen als es mit der Hand möglich wäre. Wichtig zu wissen ist auch, dass man die Orientierung des Teleskops durch den Durchgang der Sterne bei einer nicht nachgeführten Montierung bestimmen kann. Sterne verlassen das Gesichtsfeld des Okulars grundsätzlich Richtung Westen, neue Sterne erscheinen grundsätzlich aus Osten. Norden ist immer in Richtung des Polarsterns, Süden entgegengesetzt.
„Ich fühle
mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit
Sinnen,
Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben
nicht zu benutzen."
(Galileo Galilei)
MEADE DS-2080 AT LNT
Marke | MEADE | MEADE DS-2080 AT LNT
A Tubus - B Optik - C Montierung D LNT-Modul - E Dreibein (Stativ) F AutoStar Computer Foto: Michael Kleerbaum |
Modell | DS-2080 AT LNT |
|
Modell-Nummer | 01-02082 | |
Baujahr | 2009 | |
Optische Bauart | Achromatisches Linsenteleskop (Refraktor) | |
Objektiv- durchmesser |
80mm Durchmesser | |
Brennweite | 800mm | |
Öffnungsverhältnis | f/10 | |
Tubus | Aluminium, außen lackiert, innen matt geschwärzt | |
Montierung | Azimutal mit computergesteuerter motorisierter #495-GoTo-Steuerung und Nachführung | |
Okularauszug | 31.7mm Durchmesser entspr. 1.25" | |
Sucherfernrohr | RedDot Viewfinder mit LNT-Technologie | |
Auflösungs- vermögen |
1.44" Bogensekunden | |
Visuelle stellare Grenzgröße | 11.3 mag |
. | ||
|
|
|
1
Objektträger und Halter für die Autostar-Bedienung -
2 Bedienung für den Autostar
GoTo-Computer
Foto: Michael Kleerbaum |
3 Teil
der Ein-Arm-Gabelmontierung: Azimutale Achse -
4 Anschlüsse für die
Autostar-Bedienung, das LNT-Modul, den PC, Powerschalter und Status-LED
- 5
Der Arm der einarmigen Gabelmontierung
Foto: Michael Kleerbaum |
. | ||
|
|
|
3 Teil der
Ein-Arm-Gabelmontierung: Azimutale Achse -
5
Der Arm der einarmigen Gabelmontierung - 6 Teil der
Ein-Arm-Gabelmontierung: Altitude Achse - 7
Tubus Foto: Michael Kleerbaum |
7 Tubus -
8 Durchsichtige Scheibe, auf
der ein roter Punkt projiziert wird (Sucher) - 9
LNT-Modul mit der elektronischen
Wasserwaage und dem elektronischem Kompass - 10
Feineinstellung des
Okularauszuges (Scharfstellung) - 11
Okularauszug - 12 90° Zenith-Prisma Foto: Michael Kleerbaum |
. | ||
|
|
|
7 Tubus -
13
Tubus-Schelle - 14
Tauschutzkappe Foto: Michael Kleerbaum |
7 Tubus -
8 Durchsichtige Scheibe, auf der ein
roter Punkt projiziert wird (Sucher) - 9 LNT-Modul mit der elektronischen
Wasserwaage und dem elektronischem Kompass - 10
Feineinstellung des
Okularauszuges (Scharfstellung) - 11
Okularauszug - 13
Tubus-Schelle - 14
Tauschutzkappe Foto: Michael Kleerbaum |
Darstellung
der Funktionsweise eine Linsenteleskops Keplerscher Bauweise: Das
Licht wird durch die Tubusöffnung eingelassen,
trifft vorne
im
Tubus auf die achromatische Linse, wird von der konzentriert durch den
Okularauszug und das
Okular geleitet.
Grafik: Wikipedia
„Selbst ein Narr weiß, daß man Sterne nicht berühren kann.
Dennoch hält es einen weisen Mann nicht davon ab, es zu versuchen!"
(Harry Anderson, 1906-1996)
MEADE DS-2130 AT LNT
Marke | MEADE | MEADE DS-2130 AT LNT
A Tubus - B Optik - C Montierung D LNT-Modul - E Dreibein (Stativ) F AutoStar Computer Foto: Michael Kleerbaum |
Modell | DS-2130 AT LNT |
|
Modell-Nummer | 01-02132 | |
Baujahr | 2009 | |
Optische Bauart | Newton Spiegelteleskop (Reflektor) | |
Hauptspiegel | 130mm Durchmesser | |
Brennweite | 1000mm | |
Öffnungsverhältnis | f/7,7 | |
Tubus | Aluminium, außen lackiert, innen matt geschwärzt | |
Montierung | Azimutal mit computergesteuerter motorisierter #495-GoTo-Steuerung und Nachführung | |
Okularauszug | 31.7mm Durchmesser entspr. 1.25" | |
Sucherfernrohr | RedDot Viewfinder mit LNT-Technologie | |
Auflösungs- vermögen |
0.90" Bogensekunden | |
Visuelle stellare Grenzgröße | 13 mag |
. | ||
|
|
|
1
Objektträger und Halter für die Autostar-Bedienung -
2 Bedienung für den Autostar
GoTo-Computer Foto: Michael Kleerbaum |
3 Teil
der Ein-Arm-Gabelmontierung: Azimutale Achse -
4 Anschlüsse für die
Autostar-Bedienung, das LNT-Modul, den PC, Powerschalter und Status-LED
- 5
Der Arm der einarmigen Gabelmontierung Foto: Michael Kleerbaum |
. |
||
|
|
|
3 Teil der
Ein-Arm-Gabelmontierung: Azimutale Achse -
5
Der Arm der einarmigen Gabelmontierung - 6 Teil der
Ein-Arm-Gabelmontierung: Altitude Achse - 7
Tubus Foto: Michael Kleerbaum |
7 Tubus -
8 Durchsichtige Scheibe, auf
der ein roter Punkt projiziert wird (Sucher) (hier mit Staubkappe) - 9 LNT-Modul mit der elektronischen
Wasserwaage und dem elektronischem Kompass - 10
Feineinstellung des
Okularauszuges (Scharfstellung) - 11
Okularauszug - 12 Staubkappe Foto: Michael Kleerbaum |
. |
||
|
|
|
8 Durchsichtige Scheibe, auf der ein
roter Punkt projiziert wird (Sucher) - 9 LNT-Modul mit der elektronischen
Wasserwaage und dem elektronischem Kompass -
10
Feineinstellung des
Okularauszuges (Scharfstellung) - 11
Okularauszug - 14 Hauptspiegel - 15
Fangspiegel Foto: Michael Kleerbaum |
7 Tubus -
8 Durchsichtige Scheibe, auf der ein
roter Punkt projiziert wird (Sucher) (hier mit Staubkappe) - 9 LNT-Modul mit der elektronischen
Wasserwaage und dem elektronischem Kompass - 10
Feineinstellung des
Okularauszuges (Scharfstellung) - 11
Okularauszug - 13
Tubus-Schelle Foto: Michael Kleerbaum |
„Es
gibt also zahllose Sonnen und zahllose Erden, die ihre Sonne umkreisen
..." (Giordano Bruno, 1583!!).
Für diese und ähnliche Aussagen zur Astronomie wurde Giordano Bruno im
Jahre 1600 von der "Heiligen Inquisition" auf dem Scheiterhaufen
verbrannt.
TIPPS UND HINWEISE ZUR GOTO-STEUERUNG DER MEADE TELESKOPE
Im Gegensatz zur aufwendigen mechanisch-elektronischen
parallaktischen Montierung meines BRESSER Pluto sind die azimutale
Montierungen meiner MEADE sehr simpel. Sogar so simpel, das sie
ohne die Computersteuerung für keine vernünftige Himmelsbeobachtung zu
verwenden wären, da man bei der Verfolgung von Himmelsobjekten beide
Achsen per Hand unterschiedlich schnell bewegen muss. Nun sind diese
Montierungen aber computergesteuert und somit bestens für nächtliche
Exkursionen geeignet.
Beide Achsen werden durch Motoren bewegt. Das kann per
Handfernbedienung manuell passieren, durch die GoTo-Steuerung
computergesteuert oder man schließt das Teleskop an einen Computer an
und steuert es über eine Astronomiesoftware.
Trotzdem muss das Teleskop vor jeder Beobachtung genauso genau
ausgerichtet werden wie jedes andere auch. Nur daß dies hier nicht so
kompliziert ist wie oben beim BRESSER Pluto beschrieben. Im Prinzip
kann man das DS-2080 oder das DS-2130 irgendwie ins Gelände stellen. Man sollte nur
darauf achten, dass das Stativ gerade und die Montierung waagerecht
steht. Dann braucht man das Teleskop eigentlich nur noch einschalten.
Im LNT-Modul (LNT steht für Level-North-Technology) ist ein
elektronischer Kompass und eine elektronische Wasserwaage eingebaut.
Nachdem man Datum, Uhrzeit und Standort eingegeben hat geht es auch
schon los: Beim Initialisieren wird der Tubus automatisch exakt in die
waagerechte Position gefahren und zum wahren Norden hin ausgerichtet.
Dann sucht sich das Teleskop aus einer Liste von ca. 80 Referenzsternen
einen aus den es automatisch anfährt. Danach schaut man ob der rote
Laserpunkt auf der Sichtscheibe des Suchers über diesem Stern liegt.
Wenn nicht, dann muss man mit den Pfeiltasten der Handsteuerung das
Teleskop soweit feinjustieren, bis der rote Punkt und der Stern
deckungsgleich sind. Das ganze wird mit einem zweiten Referenzstern
wiederholt und danach ist das Teleskop exakt ausgerichtet und man kann
alle Funktionen der computergesteuerten Montierung nutzen.
Die einfachste Methode ist das Teleskop "manuell" mit den
Richtungstasten der Handsteuerung zu bewegen. Man kann zwischen neun
verschiedenen Geschwindigkeiten wählen, zwischen 0,5
Bogenminuten/Sekunde und 120 Bogenminuten/Sekunde und einer von der
Batterieleistung abhängigen maximalen Geschwindigkeit. Wenn man sein zu
beobachtendes Objekt damit gefunden hat schaltet man die automatische
Nachführung ein und das Teleskop sorgt von ganz alleine dafür, daß
dieses Objekt immer im Fokus bleibt.
Die einfachste Methode um Objekte am Himmel zu finden ist die
GoTo-Steuerung. Diese hat einige Tausend Objekte in ihrer Datenbank
gespeichert (kann über das Internet upgedatet werden). Man gibt über
die Handbedienung einfach den Planeten, den Stern, den Satellit oder
das Objekt ein, das man beobachten will, und das Teleskop richtet sich
danach automatisch aus und folgt diesem Objekt natürlich auch
(Automatischen Nachführung). Natürlich kann das Teleskop auch Objekte
finden, die nicht in seiner Datenbank abgelegt sind. Dazu muss man die
Koordinaten per Hand in die Steuerung eingeben. Nützlich finde ich auch
die bequeme Möglichkeit Satelliten und die ISS zu beobachten. Man
gibt einfach ein, welchen Satellit man sehen will und das Teleskop gibt
einem kurz vor dem Erscheinen des Satelliten über dem Horizont einen
Hinweis und fährt dann auf Befehl automatisch auf den Punkt am
Horizont, wo der Satellit kurz darauf auftaucht um ihn dann über den
Himmel zu verfolgen.
Ganz toll finde ich auch die Funktion "Streifzüge". Besonders wenn man
Besuch bei seinen Exkursionen dabei hat kann man die GoTo-Steuerung des
Teleskops anweisen, kleine Führungen zu veranstalten. Auf Grundlage des
Datums und des Standortes fährt das Teleskop dabei die in dieser Nacht
interessantesten Himmelsobjekte ab und erklärt auf dem Display auch was
man sieht.
Die Funktion "Ereignisse" zeigt im Display der Handsteuerung die
Uhrzeit für den Sonnenauf- und Sonnenuntergang für den aktuellen Tag
an, ebenso für den Mondauf- und Monduntergang. Auch die Daten für die
aktuelle und kommenden Mondphasen sowie für die zu erwartenden
Meteorschauer, Sonnen- und Mondfinsternisse, das nächste Herbst- und
Frühlings-Äquinoktium, die nächste Sommer- und Wintersonnenwende hält
das kleine Handgerät immer parat.
Zu guter Letzt kann man das Teleskop auf ein beliebiges Objekt am
Himmel richten und es zeigt einem über das Display der Handsteuerung
an, um welches Objekt es sich handelt.
Das alles funktioniert mit der Handsteuerung schon sehr gut. Allerdings
kann man das Teleskop über ein spezielles Interface auch an sein
Netbook oder Laptop anschließen und es durch eine spezielle
Astronomiesoftware steuern. In "Redshift 7.1 Premium" z.B. klickt man
einfach auf der virtuellen Sternenkarte ein Objekt an und das Teleskop
fährt auf Befehl dieses Objekt in Wirklichkeit an.
„Zwei
Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim
Universum bin ich mir allerdings nicht ganz sicher."
(Albert Einstein)
DAS ZUBEHÖR
Okulare | MEADE 18mm Ultra Wide Angle Serie 5000 mit 82° Eigengesichtsfeld | |
MEADE 24mm Super Wide Angle Serie 5000 mit 68° Eigengesichtsfeld | ||
MEADE 26mm Super Plössl Serie 4000 | ||
MEADE 9.7mm Super Plössl Serie 4000 | ||
MEADE 9mm High End Plössl | ||
MEADE 14mm High End Plössl | ||
. | ||
Video-Okulare | MEADE Electronic Eyepiece | |
. | ||
CMOS-Kamera | BRESSER PC-Okular mit USB-Anschluss | |
. | ||
CCD-Kamera | CELESTRON NexImage | |
. | ||
Zusatzoptiken | BRESSER 2-fach Barlow-Linse achromatisch | |
BRESSER 1.5-fach Umkehrlinse | ||
MEADE 90° Zenith-Prisma | ||
. | ||
Filter | MEADE Grau-/Mondfilter ND96-0.9 neutral (13%, 0.9 Dichte) | |
Verbindungskabel | MEADE #506 serielles Verbindungskabel zum Netbook | |
MEADE USB/RS 232-Adapter | ||
. | ||
Sonstiges | 12" LCD-Monitor, Analoger Kompass (ölgelagert), Digitaler Kompass, kl. Wasserwaage, Netbook, rote LED-Taschenlampe, Taschenwärmer, rote Glowsticks. |
„Das
Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich. Geistig stehen wir auf
einer kleinen Insel inmitten eines Ozeans von Unerklärlichkeiten.
Unsere Aufgabe ist es, in jeder Generation ein bisschen mehr Land
trocken zu legen."
(T.H. Huxley, 1887)
DIE SOFTWARE
Planetariumssoftware (Windows-PC) |
RedShift 7.2 Premium Edition |
|
Starry Night Bundle Edition 2.1 | ||
Stellarium 0.15.2 | ||
World Wide Teleskope / NASA's Eyes on Earth | ||
MEADE AutoStar Suite 5.50 | ||
MEADE AutoStar Suite Astronomers Edition 3.19 | ||
Cartes du Ciel 3.10 | ||
. | ||
Fotobearbeitungssoftware | RegiStax V5.1 | |
. | ||
Virtueller Mondglobus | Virtual Moon Atlas V1.5 | |
. | ||
Teleskopsteuerung | ASCOM Platform Version 5.0b | |
. | ||
Smartphone (Windows Phone) | Sky Map 2.6x | |
Star Chart | ||
PolarScope | ||
Outer Space | ||
NASA JPL 3.2.3.0 | ||
NASA On the Station 3.2.3.0 | ||
. | ||
PDA (Windows Mobile) | Pocket Stars 5.5.0 |
Unter
anderem mit der Software AutoStar Suite kann man das MEADE DS-2080 über
einen angeschlossenen Computer steuern. Am Monitor wird für den
aktuellen Standort und die aktuelle Zeit der Sternenhimmel angezeigt.
Der Kreis mit dem Fadenkreuz ist das Gesichtsfeld des Teleskops. Man
kann jetzt jedes stellare Objekt anklicken und das Teleskop richtet
sich automatisch darauf aus. Andersherum funktioniert das auch, wenn
man das Teleskop bewegt, bewegt sich auch das Fadenkreuz der Software
und zeigt an, was man sich gerade anschaut.
Redshift 7.2 Premium auf meinem Netbook, mit dem ich mein MEADE DS-2080 steuern kann.
Die Software befindet sich im Nachtmodus, leider kommt das über das Digitalfoto nicht so gut rüber.
Die Software Pocket Stars 5.5.0 auf meinem iPAQ, ebenfalls bereits im Nachtmodus.
„In
einem der dichtesten Gebiete der Milchstraße sind im Verlaufe nur
einer Viertelstunde sage und schreibe 116000 Sterne durch das Blickfeld
gewandert ..."
(Friedrich
Wilhelm Herschel in seinem legendären Aufsatz „On the Construction of
the Heavens“, 1785)
EXKURSIONEN
Apropos Begleitung. Ich beobachte hauptsächlich alleine. Das liegt daran, daß die Amateurastronomie bei weitem noch kein Volkshobby ist und viele Leute nachts lieber im warmen Bett liegen anstatt sich in tiefer Dunkelheit auf einem einsamen Feld die Finger abzufrieren. Vor allem im Winter, wenn man die beste Sicht auf den Sternenhimmel hat, ist es auf freiem Feld empfindlich kalt. Trotzdem möchte ich allen Interessierten aus Erle und Umgebung einen kleinen Einblick in dieses tolle Hobby ermöglichen und nehme gerne Leute auf einige meiner Exkursionen mit. Das sind meine Tipps, damit eine solche Exkursion nicht zu einem persönlichen Desaster wird:.
Festes und warmes Schuhwerk ist unabdinglich. Wir laufen im Dunkeln über Feldwege, hartgefrorene Äcker und Waldwiesen, umgestürzte Stacheldrahtzäune etc. (Wir betreten aber kein offensichtliches Privatgelände, Äcker auf denen noch Pflanzen wachsen und übersteigen keine Zäune oder zerstören fremdes Eigentum!).
Warme Kleidung und Handschuhe! Vor allem warme Unterwäsche ist sehr nützlich. Taschenöfen oder -wärmer sind noch nützlicher..
Viel Geduld. Astronomie ist kein Leistungssport sondern besteht aus langen Fußmärschen, An- und Abfahrten, Auf- und Abbauten und lange Gewöhnungsphasen an die Dunkelheit..
Wer hat sollte sich einen Jagdstuhl- oder einen leichten Klappstuhl mitnehmen, eine Exkursion kann schon mal 2-3 Stunden dauern..
Wenn einmal die Geräte aufgebaut sind und die Gewöhnungsphase des menschlichen Auges an die Dunkelheit begonnen hat, dann sind Raucher echt im Nachteil, weil jede glühende Zigarette oder ein aufflammendes Feuerzeug die Nachtsicht für alle Beteiligten schlagartig wieder zunichtemacht. Als Raucher sollte man sich also ein paar Stunden beherrschen können..
Wer das alles in Kauf nehmen will, und sich auch vor absoluter Dunkelheit, der Einsamkeit und ungewohnten Geräuschen der Flora und Fauna nicht Bange machen lässt, den nehme ich gerne mit. Da man eine vernünftige Teleskopsicht nur durch langes Training erreichen kann, zeige ich meinen Besuchern die Dinge am Himmel dann am TFT-Monitor oder Notebook über die Video-Okulare und beantworte auch gerne Fragen und erkläre auch, was man dort sehen kann..
In der Regel sind wir zu dritt oder viert und ich fahre mit meinem Auto den geplanten Standort an, da ich in der Regel auch die Bord- spannung für meine Geräte brauche. Wer einen guten Feldstecher oder selber ein Teleskop zu Hause hat kann es gerne mitbringen.
Für Terminabsprachen: eMail oder Anruf genügt.
Bitte eine Woche vorher bei mir anmelden. Apropos: Jeder, der mitkommt macht das auf eigene Gefahr! Ich bin kein gewerbsmäßiger Veranstalter und entsprechend nicht versichert für sowas. Jeder unterschreibt mir, daß er das zur Kenntnis genommen hat und auf eigene Gefahr mitkommt. Aus diesem Grunde kann ich auch keine Minderjährigen ohne Erziehungsberechtigten mitnehmen. Ich bitte dafür um Verständnis, aber die Verletzungsgefahr (umknicken, Stacheldraht etc.) ist nachts im "Outback" von Erle nicht zu unterschätzen.
„Was Galileo Galilei für unser Sonnensystem und Wilhelm Herschel für unsere Milchstraße waren,
TIPPS UND HINWEISE FÜR EINSTEIGER
Nehmen Sie sich Zeit, verteilen Sie den Wunsch, viele Objekte zu finden und zu beobachten lieber auf mehrere Abende. Haben Sie Geduld, es ist unter Astronomen kein Geheimnis, das man sich eine gute Teleskopsicht nur durch regelmäßige Praxis erarbeiten kann. Für Vorführungen überträgt man das Teleskopbild lieber auf einen Monitor, damit sehen ungeübte Beobachter wesentlich mehr als wenn Sie jeden einmal an das Okular lassen.
Ziehen
Sie sich der
Witterung entsprechend an! Sie werden Stunden in kühler,
kalter
oder eisiger Luft verbringen! Nehmen Sie sich eine Thermoskanne mit,
denken Sie an Taschenöfen oder Taschenwärmer, denn
mit dicken
Handschuhen oder gar Fäustlingen kann man kein Teleskop
bedienen.
Ein bequemer Campingstuhl ist von Vorteil, ausklappbare Jagdsitze, die
ein Sitzen in fast aufrechter Position erlauben sind sehr
praktisch.
Was
vielfach übersehen
wird: Sollten Sie Ihr Equipment
durch das Bordnetz Ihres PKWs speisen, sollte die Batterie in Ordnung
sein. Gerade im Winter wäre es ja schlecht, wenn Sie morgens
oder
mitten in der Nacht den Wagen nicht mehr starten könnten. Sie
sollten entweder eine separate Autobatterie benutzen oder so viele
Sachen wie möglich mit normalen Akkus oder Batterien betreiben.
„Zum
Teufel mit dem Sonnensystem: Schlechtes Licht, Planeten zu weit weg,
mit Kometen verseucht. Hätte selbst ein besseres bauen können!"
(Lord Francis Jeffrey, 1773-1850
FAKTEN
Teleskope wie die meinen stellen bauartbedingt das angepeilte Objekt immer um 180°, also Kopfüber dar. Das ist bei der Himmelsbeobachtung relativ egal, bei Landbeobachtungen kann man das mit Umkehrlinsen ausgleichen.
Die entscheidendsten Faktoren bei einem Newton-Spiegelteleskop sind: a) Die Tubusöffnung/der Durchmesser des Hauptspiegels bestimmt das Lichtsammel- und das Auflösungsvermögen des Teleskops. b) Der Abstand des Fangspiegels zum Hauptspiegel bestimmt die Brennweite.
Das Öffnungsverhältnis wird durch das Verhältnis der Öffnung zur Brennweite beschrieben (Beispiel: 114mm Tubusöffnung / 500mm Brennweite = Öffnungsverhältnis f/4.4.
Die Vergrößerung ergibt sich aus dem Quotienten der Teleskopbrennweite und der Okularbrennweite. (Beispiel: 500m Teleskopbrennweite / 10mm-Okular = 50 fache Vergrößerung). Aber Achtung: Die Angabe der maximalen Vergrößerung ist nicht entscheidend für die Leistung eines Teleskops! Je nach Wahl des Okulars und der vorhandenen Teleskopoptik zeigen unvernünftig hohe Vergrößerungen nur matschige Bilder.
Die Pupille des menschlichen Auges kann sich in der Regel max. 7mm im Durchmesser öffnen. Im Zustand der maximalen Öffnung hat man auch die maximale Nachtsichtfähigkeit erreicht, das dauert aber einige Zeit und benötigt absolute Dunkelheit. Schon kleine Teleskope haben eine wesentlich größere Öffnung als die Pupille und können so ein Vielfaches der Lichtmenge sammeln, weswegen der Sternenhimmel durch ein Teleskop betrachtet wesentlich umfangreicher aussieht. Dabei gilt: Je größer die Öffnung und damit das Lichtsammelvermögen, desto mehr lichtschwächere Objekte werden erfasst. Das heißt, je größer die Tubusöffnung, desto höher die Anzahl der zu sehenden Objekte. Dabei wächst das Lichtsammelvermögen quadratisch mit dem Durchmesser der Tubusöffnung (Beispiel: Die 114mm-Öffnung meines Teleskops sammelt 265x so viel Licht wie das menschliche Auge). Ein beliebter Vergleich, mit der man die Leistung eines Teleskops für alle verständlich ausdrücken kann lautet: Das Licht einer Kerze kann man, wenn man die Abschwächung durch die Atmosphäre außen vor lässt, mit bloßem Auge noch in 5 Kilometer Entfernung so gerade noch erkennen (bei 100% Sehkraft und absoluter Dunkelheit). Mit einem guten Fernglas kann die Kerze noch in 30 Kilometer Entfernung sehen, mit meinem Teleskop kann ich diese Kerze noch sehen, wenn sie in 300km Entfernung steht. Auf den Sternenhimmel bezogen: Den Andromedanebel mit 3 Millionen Lichtjahre Entfernung kann man so gerade noch mit bloßem Auge erkennen, mit meinem Teleskop kann man Galaxien in Entfernungen bis zu 100 Millionen Lichtjahre erkennen.
Die Fähigkeit, zwei enge zusammenstehende Objekte noch als zwei getrennte Objekte wahrnehmen zu können nennt man Auflösungsvermögen. Das Auflösungsvermögen hängt ebenfalls von der Tubusöffnung ab, je größer desto mehr Details sind erkennbar, und zwar linear. Das Auflösungsvermögen wird in Bogensekunden angegeben. Der gesamte sichtbare Horizontalkreis ist natürlich 360° groß. 360° entspricht 21600' = 1296000" (Bogensekunden). Zum Vergleich: Der Mond hat einen Durchmesser von 1800". Mein Teleskop kann auf dem Mond also Details in der Größe von ungefähr 2.5km Größe anzeigen.
„Ich begreife nicht, wie
jemand nachts nach draußen geht, zum Himmel hochblickt und nicht den
Wunsch haben kann, Astronom zu werden."
(Don Schneider, Astronom am Hale Teleskop, 2005)