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Teufelstein
in der Erler Östrich |
Teufelstein
in der Erler Östrich Foto: Lisa-Marie Kleerbaum |
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Teufelstein
in der Erler Östrich |
Teufelstein
in der Erler Östrich Foto: Lisa-Marie Kleerbaum |
In der Gegend, wo der Teufelstein in der Bauernschaft Östrich liegt, ist
es schon seit alters her nicht mit rechten Dingen zugegangen. Dort
läuft nicht nur das weiße Pferd ohne Kopf, dort läuft auch der
Teufelshase. Schwarz soll er sein und wer darauf schießt, der muss, ehe
drei Tage um sind, sterben. - So ist es einem leidenschaftlichen Jäger,
einem Wilddieb, vor Jahren geschehen. Er hörte nicht auf die Warnung
seiner Mutter und jagte am hl. Ostermorgen während des Hochamtes hier
in der Gegend. Der schwarze Hase sprang auf, da knallte auch schon der
Schuss. Aber der Hase blieb nicht liegen; im Davonrennen wuchs er
schnellstens größer und immer größer, viel größer als jedes
nur denkbare Tier, und verflog im Handumdrehen als riesenhafter Schatten
in der Luft. - Als die Mutter aus der Kirche kam, lag ihr Sohn bleich
und starr und mit stierenden Augen und stumm in seinem Bett. Sie wusste
sogleich, was vorgefallen war. - Nach drei Tagen war der Jäger tot. |
Zwischen dem Dorf Erle und der Bauernschaft Östrich befindet sich weitab in einem dunkeln Eichenbusch ein großer, platter, grauer Stein. Bei Tage liegt er ruhig da im Schatten der Bäume, ganz still, als träume er von längst vergangenen Zeiten. Aber um Mitternacht, sobald die Turmuhr des Dorfes 12 geschlagen hat und der Hahn auf dem nächsten Bauernhof in der Östrich zum ersten Mal kräht, hebt sich der Stein von selbst in die Höhe. Ein dunkles Erdloch öffnet sich, darin der Teufel sitzt und sein Geld zählt. Nur einen Augenblick kann man ihn sehen; der schwere Stein schlägt um und senkt sich wieder herab und deckt die Grube zum Teufel zu. Keinen Himmelsonnenstrahl lässt der in das Reich der Finsternis gelangen, und der Böse kann nicht zum Lichte emporsteigen, die Menschen zu schrecken und auf falsche Wege zu bringen. Wer aber in der Gegend des Teufelstein sich dennoch verirrt, dem erscheint ein weißes Pferd ohne Kopf, und - seltsam - er findet sich bald wieder zurecht. |
Der
Teufelstein ist ein mittelkörniger Biotit-Granit mit einer Flächenabmessung
von ca. 140x55cm. Geschätztes Gewicht von etwa 1800kg. Der Stein ist älter als
2 Milliarden Jahre und wurde vor 260.000 bis 200.000 Jahre von einen
Eiszeitgletscher höchstwahrscheinlich aus Schweden nach Erle transportiert. Die
maximale Eisdicke in Erle lag damals bei ca. 200m.
Quellen: | ||
[1] | Jakobine Spangemacher: Der Teufelsstein auf dem Bakenhofe bei Erle, Heimatkalender Herrlichkeit Lembeck, 1925, S. 23ff | |
[2] | Joseph Kellner: Der Teufelshase in der Östrich, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1931, S. 73 | |
[3] | Joseph Kellner: Der Teufelstein bei Erle, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1930, S. 92 |