Das 1797
erbaute Haus des Bauern Grewing, ehemals Suendarp, diente von 1803 bis
1850 als Poststation der Postverbindung Essen - Dorsten - Alttüshaus - Erle (Östrich,
Suendarp) - Borken. Die Poststation Suendarp diente als Rasthof für die
Kutschenpassagiere und dort wurden auch die Kutschpferde gewechselt.
Der Hof Suendarp wurde erstmals 1346 namentlich als Eigentum des Klosters Werden erwähnt und gehört damit zu den ältesten, bekannten Höfen in Erle.
Der Postweg
(An ihn erinnert der Straßenname "Alter Postweg") verlief von der
Poststation Suendarp südlich durch die Erler Heide, und wer diesen Landstrich
kennt, kann erahnen, wie beschwerlich dieser Weg für Pferde und Menschen
gewesen sein muss, teilweise durch tiefen, losen Sand, teilweise dann durch im
Frühling und Herbst zähem Morast, der im Winter zu betonhartem Boden mit
vielen Wagenspuren darin gefror. Aber es half nichts, bis zur Mitte des
19. Jahrhunderts waren Pferdefuhrwerke in dieser Gegend die einzige
Möglichkeit, weite Strecken zurückzulegen und geteerte Straßen kannte man
hier noch nicht.
Die "Alte Poststation"
im Jahre 2004
Foto: Walter Biermann, mit
freundlicher Genehmigung.
Gezeigt mit freundlicher Genehmigung von Elisabeth Grewing.
Von 1845 bis 1850 wurde dann die Trasse Borken-Erle-Dorsten als befestigte Chaussee erbaut, rund 2km westlich des alten Postwegs. Heute führt über diese Trasse von Borken nach Raesfeld die B70, die in Raesfeld über Erle nach Dorsten zur B224 wird. Damit waren 1850 dann auch die Tage der "Poststation Suendarp" beendeten. Trotz der Verlegung auf die neue Chaussee endete 1878 dann auch die Pferdepoststrecke. Schuldig war der Fortschritt: Die Eisenbahnlinie Winterswijk-Gelsenkirchen nahm in diesem Jahr ihren Betrieb auf.
Quellen: | ||
[1] | Rolf Schürmann: Aus der Geschichte des Postwesens in der Herrlichkeit Lembeck, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1958, S. 46ff |